Wer sich mit „Identität“ und „Erbe“ befasst, also mit dem Zusammenhang zwischen der Konstituierung und Stabilität von Gemeinwesen und dem Bewahren von Gütern, Orten und Überlieferungen, kommt nicht umhin, sich auch mit Verlusten zu befassen. Verlust bezeichnet hier nicht die Abwesenheit eines Gutes, das Erbe war oder hätte werden können, sondern die soziale Beziehung zu dem verlorenen Gut und zu den Umständen seines Verlorengehens oder auch den Versuchen, es wiederzugewinnen. Verlust ist nicht einfach der Antagonist von Erbe, sondern ist selbst ein wichtiger Faktor im Modell des Erben-und-Vererben-Geschehens. Geteiltes Verlustempfinden kann zu einer internen und externen Solidarisierung führen und ist damit höchst relevant für die Festigung bestehender und die Ausbildung neuer Identitäts- und Erbengemeinschaften. Aber wie kann man aktiv Verlust sammeln und wer kann das wollen? Was wird gesammelt – die Verlustempfindungen oder die Schatten und Spuren verlorener Güter und Orte? Einblick in das Buch Bestellen können Sie das Buch hier. Die Online-Ausgabe dieses Werkes ist eine Open-Access-Publikation unter der Creative Commons Lizenz vom Typ CC BY-SA 4.0 und auf der Website der Bauhaus-Universität Weimar unter https://doi.org/10.25643/bauhaus-universitaet.4321 frei verfügbar. Die Deutsche Nationalbibliothek hat die Online-Ausgabe archiviert. Diese ist dauerhaft auf dem Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek (https://portal.dnb.de/) hinterlegt: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:wim2-20201221-43217
Zur Schriftenreihe des DFG-Graduiertenkollegs 2227 „Identität und Erbe“ In der Schriftenreihe werden Beiträge internationaler Wissenschaftler*innen, Architekt*innen und Künstler*innen zu impulsgebenden Forschungsschwerpunkten des DFG-Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“ veröffentlicht. Das von 2016–2025 an der Bauhaus-Universität Weimar und der TU Berlin eingerichtete interdisziplinäre Kolleg führt ansonsten parallel verlaufende Diskurse aus Architektur, Architekturtheorie, Archivwissenschaften, Baugeschichte und Stadtbaugeschichte, Bildender Kunst, Denkmalpflege, Kunst- und Architekturgeschichte, Kultur- und Mediengeschichte, Landschaftsarchitektur, Philosophie, Planungs- und Architektursoziologie, Raumsoziologie, Raumplanung und Raumforschung und Stadtplanung zusammen. Ein besonderer Fokus liegt auf der kritischen Erforschung von Identitäts- und Erbe-Konstruktionen, die auf Bauwerken, historischen Orten und anderen, hauptsächlich dinglichen, kulturellen Überlieferungen gründen. Herausgegeben von Simone Bogner, Gabi Dolff-Bonekämper und Hans-Rudolf Meier.
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