Stefan Berger (Bochum): Erinnerung an Industrialisierung und Deindustrialisierung im globalen Vergleich – Industriekultur und ihre Erzählungen

Deindustrialisierungsprozesse haben in der ganzen Welt zur Entstehung von  Erinnerungslandschaften geführt, die allerdings an unterschiedlichen Orten sehr divers gestaltet sind.

Der Beitrag schlägt eine Typologisierung von Deindustrialisierungserfahrungen in globaler Perspektive vor und versucht diese in Verbindung zu setzen mit jeweiligen Erinnerungsregimes. Dabei bedient er sich der Theorie der agonalen Erinnerung (Hansen/ Bull 2016) und argumentiert, dass, je nach Deindustrialisierungserfahrung, antagonistisches, kosmopolitisches und agonales Erinnern in postindustriellen Räumen vorherrscht.

Stefan Berger ist Professor für Sozialgeschichte und Direktor des Instituts für soziale Bewegungen an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist außerdem Vorstandsvorsitzender der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets und Honorary Professor an der Cardiff University in Großbritannien. Er forscht zur Geschichte von Arbeiterbewegungen, der Geschichte des Nationalismus, Historiographiegeschichte, historischer Theorie, Erinnerungsgeschichte und Deindustrialisierungsgeschichte. Letztere versucht er mit Erinnerungsgeschichte und der Geschichte sozialer Bewegungen zu verbinden. Zu den jüngsten Veröffentlichungen gehören: Frauen in der chemischen Industrie, hrsg. mit Andrea Hohmeyer (2021), A Cultural History of Memory, 6 Bde, hrsg. zusammen mit Jeffrey K. Olick (2020), Gewerkschaften in revolutionären Zeiten, hrsg. mit Wolfgang Jaeger und Anja Kruke (2020), Writing History: Theory and Practice, 3. Auflage, hrsg. mit Heiko Feldner und Kevin Passmore (2020), Constructing Industrial Past (2020), Making Sense of Mining History, hrsg. mit Peter Alexander (2019), (De)Industrial History, hrsg. mit Steven High (2019), Zeit-Orte Ruhr: Erinnerungsorte des Ruhrgebiets, hrgs. mit Ulrich Borsdorf, Ludger Classen, Heinrich Theodor Grütter und Dieter Nellen (2019).

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