Robert Skwirblies (Berlin) »Das eingehegte Exotische. Wie außereuropäische Kulturgüter zu europäischem Kulturerbe wurden«
Ausgehend von Beobachtungen, wie außereuropäische Kunst- und Kulturobjekte in Museen präsentiert werden, beleuchtet der Vortrag die historische Genese dieser Sammlungsbestandteile seit der frühen Neuzeit. Die zum Teil konfliktreichen Erwerbungsumstände – die es ja auch bei vielen europäischen Werken gab – sind dabei nur ein Aspekt. Aneignung, Transformation und Systematisierung der Gegenstände zielten nicht nur auf Assimilierung und Vereinnahmung. Es kam auf den Sammlungshintergrund an, ob Dinge als Beutestücke, Triumphobjekte, Kunstwerke, Lernobjekte, Propagandamittel oder als Ware fungierten. Die historische Analyse erweist sich als Chance, ein differenziertes und tieferreichendes Verständnis dafür zu gewinnen, was an »Eigenem« oder »Fremdem« in das Kulturerbe eingeschrieben wurde und ihm zugeschrieben wird.