Oliver Sukrow (Wien): Alternative Innovationsräume: Kurorte als Architekturen und Landschaften der Gesundheit
Die globale Covid-Pandemie hat das Interesse an der Gestaltung von Orten der Genesung und Heilung erneut verstärkt. Dem Städtebau der klassischen Moderne wird dabei mit dem Verweis auf die Trias von „Licht, Luft, Sonne“ eine zentrale Vorbildfunktion zugeschrieben.
Jedoch gibt es darüber hinaus noch andere, frühere Quellen für die gezielte Herausbildung von Architekturen und Landschaften der Gesundheit. Der Vortrag wird hier ansetzen und die Vor-Geschichten der Gesundheitsräume der Moderne in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen und anhand verschiedener, für Kurorte spezifischer Bauaufgaben, die Wechselwirkungen von Architektur und Medizin thematisieren. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung wird die Rolle von Architektur und Landschaftsgestaltung bei der Schaffung von Erfahrungsräumen an den Schnittstellen von Natur und Technik stehen.
Dr. Oliver Sukrow (*1985) ist Projektassistent (PostDoc) im FWF-Drittmittelprojekt „Transnationaler Schulbau: Österreich, Slowenien, DDR“ am Forschungsbereich Kunstgeschichte der TU Wien und derzeit Fellow der Wüstenrot Stiftung. Er studierte 2005-2011 Kunstgeschichte und Baltistik in Greifswald, Salzburg und Colchester. Von 2012-2016 war er Doktorand am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg und von 2014-2016 Baden-Württemberg-Stipendiat am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München. 2016-2020 war er Universitätsassistent am Forschungsbereich Kunstgeschichte der TU Wien. 2018 erschien seine Doktorarbeit unter dem Titel „Arbeit. Wohnen. Computer – Zur Utopie in der bildenden Kunst und Architektur der DDR in den 1960er Jahren“ bei Heidelberg University Press und im gleichen Jahr der von ihm herausgegebene Sammelband „Zwischen Sputnik und Ölkrise. Kybernetik in Architektur, Planung und Design“ bei DOM Publishers, Berlin. Sein Habilitationsprojekt beschäftigt sich mit Kurorten im 19. und 20. Jahrhundert als alternativen Innovationsräumen, wobei insbesondere das Verhältnis von Architektur, Landschaft und Medizin im Blickpunkt stehen. Dieses Vorhaben wird gefördert vom Botstiber Institute for Austrian-American Studies.
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