Daniela Spiegel (Weimar): Römisches Erbe. Wie der Faschismus sich die “Ewige Stadt” aneignete und was davon blieb
Das Rom von heute, auch und gerade das historische Zentrum, wurde städtebaulich und architektonisch wesentlich durch die faschistische Diktatur geprägt – wenngleich dies vielen Besuchern verborgen bleibt. Die ewige Stadt war das Aushängeschild und Schaufenster der faschistischen Diktatur und somit das wichtigste Aktionsfeld des Städtebaus in der Ära Mussolini. Denn hier galt es, eine neue Hauptstadt zu schaffen, die an die Weltgeltung des antiken und des päpstlichen Rom anknüpfen sollte. In dem Vortrag wird dargestellt, wie sich das „Dritte Rom“ im Stadtbild manifestiert und wie die Stadt heute mit diesem Erbe umgeht.
Dr.-Ing. Daniela Spiegel studierte Kunstgeschichte, klassische Archäologie und Italienische Literaturwissenschaft in Berlin und Rom, anschließend Denkmalpflege an der TU Berlin. Sie war Stipendiatin des DFG-Graduiertenkollegs „Kunstwissenschaft – Bauforschung – Denkmalpflege“. Von 2004–2013 war sie tätig als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Berlin, Fachgebiet Historische Bauforschung, wo sie sich 2008 über „Die città nuove des Agro Pontino im Rahmen der faschistischen Staatsarchitektur“) promovierte. Seit 2013 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar. Habilitationsvorhaben zur Ferienarchitektur der DDR im europäischen Kontext.