Martín Cornejo Presbítero

Kurzvita

  • 2021-2022 Koordinator von Bildungsprojekten – London School of Economics and Political Science (LSE) 
  • 2019-2021 Master Sc. In Urban Management in der Technische Universität Berlin
  • 2019 Abteilungsleiter der Abteilung für Stadtplanung und nachhaltige Stadtentwicklung des peruanischen Ministeriums für Wohnungswesen und Wohnungsbau 
  • 2019 Referent des peruanischen Ministeriums für Wohnungswesen, Wohnungsbau und Sanierung 
  • 2014-2018 Raumplaner – Parque Arauco, Peru 
  • 2006-2011 Diplomstudium der Architektur, UCSM, Peru

Kontakt

Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Denkmalpflege
DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“
D-10623 Berlin

cornejo.presbitero[at]tu-berlin.de

Die Auswirkungen der Gentrifizierung auf die Identität des kulturellen Erbes

Neue Geld-, Informations- und Personenströme haben weltweit neue Investitionsmöglichkeiten geschaffen, die zu einer Umgestaltung städtischer Gebiete und insbesondere historischer Stadtlandschaften führen, die nun aufgrund ihrer Einzigartigkeit von Gruppen mit mittlerem und hohem Einkommen begehrt sind. Um sie anzuziehen, planen Behörden und Stadtplaner Reurbanisierungsprojekte durch die sie verschönerte Versionen der Vergangenheit neu bauen und rekonstruieren und dabei lokale Gemeinschaften verdrängen und gentrifizieren. Die akademische Diskussion hat dieses Phänomen aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Auf der einen Seite besteht Einigkeit darüber, dass die globale Wirtschaft die Kommerzialisierung des kulturellen Erbes bewirkt. Andererseits wurde ausführlich dokumentiert, dass die Reurbanisierung von Innenstädten zu Gentrifizierung führt. Weniger Aufmerksamkeit wurde jedoch der Frage gewidmet, wie die Gentrifizierung historische Stadtlandschaften betrifft und damit auch die auf dem kulturellen Erbe basierenden Identitätskonstruktionen verändert. Im Zuge der Reurbanisierung restaurieren, zerstören und transformieren Architekten, Stadtplaner und Entscheidungsträger historische Stadtlandschaften, um Bilder von idealisierten Fantasieorten zu erschaffen. Doch wie der französische Philosoph Henry Lefebvre erklärt, ist der Raum mehr als nur die physische Umgebung; er ist ein soziales Produkt, eine vielschichtige Dimension, die auch davon abhängt, wie die Menschen mit dem Raum interagieren, ihn sich vorstellen und über ihn denken (Lefebvre, 1991b). Mit dieser Untersuchung soll verstanden werden, wie die Gentrifizierung die Art und Weise verändert, wie Gemeinschaften leben, historische Stadtlandschaften wahrnehmen und konzipieren. Wer wird ein oder ausgeschlossen? Und welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf die erbe-basierten Identitätskonstruktionen? Zu diesem Zweck schlage ich vor, den sozialräumlichen Wandel historischer Stadtlandschaften durch Gentrifizierung und seine Folgen für denkmalbasierte Identitätskonstruktionen zu analysieren.