Mariam Gegidze

Kurzvita

  • Seit 2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“, TU Berlin
  • Seit 2020 Mitbegründerin und Redakteurin „Tbilisi Architecture Archive“ – TAA
  • 2017-2021 Freie Redakteurin, BauNetz, Berlin
  • 2015 Redaktionelle und kuratorische Mitarbeiterin „Dialogic City – Berlin wird Berlin“, Brandlhuber+ Hertweck, Mayfried, Berlin/Versailles
  • 2014-2015 Projektleitung, „Post-Oil City. The History of the City`s Future – ქალაქი ნავთობის შემდეგ. ქალაქის მომავლის ისტორია“ ARCH+, ifa, Tbilisi
  • 2009-2014 Masterstudium der Kulturwissenschaft, Humboldt Universität zu Berlin
  • 2012-2013 redaktionelle Mitarbeit, ARCH+ Berlin
  • 2002-2007 Diplomstudium der Architektur, Staatliche Akademie der Künste Tbilisi

Kontakt

Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Denkmalpflege
DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“
D-10623 Berlin

m.gegidze@tu-berlin.de

Laguna Vere – In Archiven schwimmen. Praktiken des Archivierens und Aktivierens von Architekturdokumenten (AT)

Ob Skizzen oder Notizen, Pläne, Fotos oder Modelle – Dokumente der Architektur können archiviert und später neu zum Sprechen gebracht werden. Die geplante Forschungsarbeit setzt sich mit alternativen Sammlungs- und Vermittlungsmethoden der Architektur auseinander, die die Gleichstellung von ‚nichtklassischen‘ mit ‚typischen‘ Dokumenten der Architektur diskutiert. Die Integration neuer Dokumente in archivalische Sammlungen impliziert die Entwicklung alternativer Formen des Findens, Sehens und Hörens. Erst dadurch – so die Arbeitsthese – können bisher marginalisierte Akteur*innen, übersehene Erzählungen und ineinandergeflochtene vielschichtige Ebenen der Architektur selbst eine Zugänglichkeit bekommen und auffindbar werden.

Die Frage danach, was ein Dokument der Architektur ist und wann dieses als ‚wertvoll‘ und ‚archivwürdig‘ gilt, weil es eine Quelle darstellt, wird in der Arbeit anhand der Untersuchung des Schwimmbadkomplexes Laguna Vere in Tbilisi behandelt, der zwischen 1964 und 1978 errichtet wurde. Die lange und von zahlreichen Hindernissen geprägte Planungsgeschichte dieses Gebäudekomplexes deutet auf direkte Verbindungen der Architekturproduktion mit historischen Ereignissen und regionalen Konflikten hin. Die außerordentliche Nutzungsgeschichte, die immense Bedeutung des Schwimmbadkomplexes sowie sein aktueller Zustand und die Vielfältigkeit der vorhandenen Dokumente rücken das Fallbeispiel in den Fokus der Untersuchung der übergeordneten Fragen.

Die zentrale Forschungsfrage ist zugleich eine Handlung – Welches implizites Wissen enthalten alternative Dokumente der Architektur und wie lassen sich diese Wissensarten aktivieren? Ist es möglich, durch die Zugänglichkeit und Vermittlung dieser Dokumente neue Erzählungen, Verbindungen und Sichtweisen zu finden, die dabei helfen, Vergangenheiten zu verstehen und uns in die Zukunft zu orientieren? Fragen dieser Art sollen in der Arbeit mit einer vieldimensionalen archivarischen Untersuchung am Fallbeispiel erörtert werden.


Veröffentlichungen

Herausgabe

  • J. Vogl, A. Dinççağ Kahveci, M. Gegidze, P. Santacana López (Hgg.): Dinge, die Verbinden. Band V Schriftenreihe des Grk Identität und Erbe, 2024.
  • M. Gegidze, Tbilisi Architecture Archive (Hgg.): Laguna Vere. Tbilisi 2022.

Aufsätze (Auswahl)

  • M. Gegidze: For a moratorium on Laguna Vere and its surrounding area! Open Letter to Tbilisi City Hall Tbilisi Architecture Archive 15.04.2024.
  • M. Gegidze: Unpacking Soviet architecture collections: Tbilisi Architecture Archive, in: Jaap Bakema Study Centre (Hg.): Architecture Archives of the Future, Delft/Rotterdam 2023.
  • M. Gegidze, N. Tchatchkhiani, N. Abasashvili: Tbilisi Architecture Archive, in: Tbilisi Architecture Biennial (Hg.): What do we have in common. Tbilisi 2022.
  • M. Gegidze: Vernetzte Schweiz, in: BauNetzWoche592 2022.
  • M. Gegidze: Queernees im öffentlichen Raum. Poligonal vermitteln Erfahrungen marginalisierter Grippen, in: BauNetzWoche#569 2021.
  • M. Gegidze: Architektur im Archiv. Vom Sammeln, Kuratieren und Digitalisieren, in: BauNetzWoche#558, 2020. 
  • M. Gegidze: Initiative Gewinnt. Eliso Sulakauri, in: BauNetzWoche#549, 2020.
  • M. Gegidze: Wer hat Angst vor(m) Biest? Ein Künstlerduo aus Berlin entwirft flüchtige Raumkonstellationen für ein nomadisches Zeitalter, in: BauNetzWoche#500, 2017.
  • M. Gegidze, D. Manjavdize, N. Opel: Alles was nicht verboten ist, ist erlaubt / Everything not forbidden is allowed. In: ARCH+ 224, 2016; Everything not forbidden is allowed / ყველაფერი რაც აკრძალული არ არისდასაშვებია, in: Danarti 8, 2018. 
  • M. Gegidze, T. Hönig: … lebt und arbeitet in Berlin, in: Brandlhuber, A., Hertweck, F. Mayfried, T. (Hgg) The Dialogic city — Berlin wird Berlin. Köln 2015; eine Bearbeitete Version in: R. Riewe, S.C. Radulescu, A. Stocker (Hgg): Learning from Berlin. Die Großstruktur als urbaner Generator. Graz 2018.
  • L. Bakradze, M. Gegidze, N. Tchatchkhiani: Glossary. in: Post-Oil City. The History of the City`s Future Tbilisi 2015.
  • M. Gegidze, D. Spruth: Auf der Suche nach dem großen Wurm, in: ARCH+ 209, 2012.
  • M. Gegidze, A.L. Ngo, D. Spruth: Moskau–Berlin—London, in: ARCH+ 209, 2012.

Sonstiges

  • 2022, Ausstellungskonzipierung „Laguna Vere“, MAUDI, Tbilisi 
  • 2021, Konzipierung von Architekturrouten und Verfassung von Audiotracks, „Werner Düttmann: Berlin. Bau. Werk.“, mit Poligonal. Büro für Stadtvermittlung Berlin
  • 2020, Mitkonzipierung der Tbilisi Architecture Biennial „What do we have in Common“