Neuerscheinung „Praktiken des Erbens“
Im Oktober 2022 ist der dritte Band unserer Schriftenreihe mit dem Titel „Praktiken des Erbens“ im Bauhaus-Universitätsverlag erschienen.
Ausgehend von der Bemerkung des Philosophen Jacques Derrida, dass Erbe immer auch eine Aufgabe sei, widmet sich die von Simone Bogner, Michael Karpf und Hans-Rudolf herausgegebene Jahresschrift den sozialen und kulturellen Praktiken der Bezugnahme auf Vergangenheit(en) und Identität(en). Mit einem (kulturellen) Erbe soll und muss etwas getan werden, um es überhaupt hervorzubringen. Es konstituiert sich erst im Akt des (Nicht-)Erbens, das heißt im Wechselverhältnis mit den mit und an ihm ausgeführten Praktiken. Gleichwohl ermöglicht erst deren Verbindung mit den materiellen Überresten und Überlieferungen des Erbes eine Aneignung oder Ablehnung der Vergangenheit sowie die Fort- und Umschreibung eines bereits bestehenden Erbes. Diese Vorgänge sind nicht willkürlicher Natur: Die Möglichkeiten zur Interpretation und Deutung werden durch die sozialen, politischen, kulturellen, ökonomischen und technischen Bedingungen der Gegenwart sowie durch die Geschichte und Materialität des Erbes beschränkt, erweitert und gelenkt. Erbe und Erbeprozesse müssen deshalb notwendigerweise miteinander in Beziehung gesetzt werden.
Das Buch (264 Seiten, ISBN: 978-3-95773-303-0) kann ab sofort im Bauhaus-Universitätsverlag bestellt werden: https://asw-verlage.de/katalog/praktiken_des_erbens-2518.html