Vergangene Ringvorlesungen

19.11.2024

Berlin

Gal Kirn: Contested Heritage of Yugoslav Liberation Struggle in Reverse: From Postsocialist Primitive Accumulation to Partisan Self-Reflexivity of Counter-Archive

The destruction of socialist and federal Yugoslavia did not follow a typical transition process of the 1990s: there was no happy and peaceful transition from socialism to capitalist democracy. Rather, as Boris Buden once claimed, the (post)Yugoslav transition can only be described in one word: a catastrophe. For our focus on »identity and heritage«, I will show how this catastrophe unfolded in the »mnemonic wars« of the late 1980s, which succeeded in weaponizing and nationalising ethnic victimhood and decontextualizing the liberation struggle. The anti-fascist legacy and the memory of the Second World War were increasingly called into question by revisionist ideology. This ideological shift was not only a matter of academic practise (Historikerstreit ala Yugoslave), but prepared the ground for the ethnic wars of the 1990s. What I called a process of »primitive accumulation of nationalist memory« (Kirn, Partisan Counter […]

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29.10.2024

Weimar

Ibrahim Klingeberg-Behr: Denkmale für Opfer von rechter Gewalt – Erkämpfte Anerkennung

In der Zeit von 1990 bis heute wurden in Deutschland über 180 Menschen durch rechtsextrem motivierte Gewalt getötet. Diese Zahlen stammen aus unabhängigen journalistischen Recherchen. Viele der Taten werden von der Bundesregierung und den zuständigen Landesinnenministerien nicht offiziell als politische Hassverbrechen anerkannt. Ähnlich wie bei der fehlenden offiziellen politischen Anerkennung und oft als Folge davon, sind diese Verbrechen, ihre Opfer und deren Angehörige selten Teil oder Thema einer öffentlichen Debatte oder einer kollektiven Erinnerungskultur. Hierfür scheint es auch an Praktiken, Ästhetiken und Erzählungen zu mangeln, die gleichzeitig die Trauer um ein zufälliges unschuldiges Opfer ausdrücken und die gesellschaftliche Verantwortung für politische Gewalt adressieren. Es sind besonders die Angehörigen, die Überlebenden und die potenziell Betroffenen von rechter Gewalt, die diese Auseinandersetzung immer wieder einfordern und in der jüngsten Zeit auch vermehrt gehört werden.        Abgesehen von einer Hand voll bundesweit bekannter Falle […]

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15.10.2024

Erfurt

Renato Cymbalista: Carving out Memory and Heritage in São Paulo, Brazil

The lecture will introduce issues related to memory and heritage in São Paulo, Brazil. The city and the country entered the 21st century under a quite traditional approach concerning heritage and memory. Essentially, theory, practice and tools were very much based upon the traditional instruments of inventory and listing that had been carved out in the 1930s when IPHAN, the national office for heritage, was created. But in the last two decades an amazing updating is taking place: heritage and memory nowadays are diverse, disseminated and multicenter fields. This development took place due to the contact of activists and bureaucrats with experiences in different cities and countries, a renewal of public policies and practices, and the overtaking of memory as a central subject by activistas and social movements.  University is having a pivotal role in the renovation of the field, […]

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02.07.2024

Berlin

Ariella Aïsha Azoulay: Unlearning Together at the Thresholds of Museums (ENG)

In this lecture, Ariella Aïsha Azoulay invites the audience to stay at the threshold of the museum in order to recognize the impossibility of decolonising museums without decolonising the world. Azoulay weaves the plunder of objects stolen from Jews in Europe – and their partial restitution within the broader picture of European plunder, in the aim of undoing the exceptionalization of the Jews as fashioned by Europe and providing a different understanding of plundered objets as communal remains. 

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25.06.2024

Weimar

Uta Bretschneider: „Lost Places“ als ephemere Denkmale der Transformationszeit (GER)

Mit dem Ende der DDR gingen tiefgreifende Umbrüche einher, die alle Lebensbereiche erfassten. Es waren Allesandersjahre, in denen zugleich vieles möglich schien. Es waren Jahre des Aufbruchs, deren fluide Strukturen neue Wege denk- und gangbar werden ließen. Doch zugleich verschwanden Sicherheiten und Gewissheiten, starben Betriebe der volkseigenen Vergangenheit, erodierten Beziehungen, wanderten tausende Menschen ab. Bis heute zeugen die Architekturen zahlreicher ostdeutscher Klein- und Mittelstädte von den Umbruchserfahrungen dieser sogenannten Transformationszeit. Auch wenn Rathäuser und Marktplätze längst fröhlich bunt leuchten, an den Rändern klaffen Lücken, wirken die eingeschlagenen Fenster leerstehender Gebäude wie tote Augen. Diese „Lost Places“ gelten vielen Menschen vor Ort als „Schandflecke“, materialisieren sie doch auf schwer zu ertragende Art das Scheitern. Und zugleich taugten sie oft auch dazu, als Zeitzeugen oder ephemere Denkmale der Transformationszeit befragt und gelesen zu werden. Der Vortrag lädt zum genaueren Hinsehen und zu […]

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18.06.2024

Berlin

Sophie Stackmann: Integrität und Erbe – Unversehrtheit, Unberührtheit und Ganzheit als belastete Konzepte des Kulturguterhalts (GER)

Europäische Konzepte von kulturellem Erbe basieren darauf, Objekte zu sammeln, zu ordnen und zu konservieren. Dabei ist es ein wesentliches Ziel, die ausgewählten Objekte vor Veränderung zu schützen. Integrität lässt sich als ein umbrella term verstehen, der dieses vielfältige Streben nach größtmöglicher Unversehrtheit im Bereich des kulturellen Erbes beschreibt. Dabei ist Integrität historisch mit Debatten um die Gegensätzlichkeit von Konservieren und Restaurieren verknüpft. Allerdings bezieht sich die Wahrung der Integrität nicht ausschließlich auf materielle Eigenschaften, sondern das Konzept ist moralisch und politisch aufgeladen. Diskurse um Integrität adressieren immer auch Fragen nach der (gewaltvollen) Zuweisung von Identitäten und der Abgeschlossenheit kultureller Räume. In der Folge beschreibt Integrität nicht nur die wünschenswerte Unversehrtheit eines Objekts, sondern dem Begriff wird implizit und explizit ein toxisches Streben nach kultureller Homogenität einbeschrieben. Der Vortrag diskutiert den Begriff der Integrität als einen Schlüsselbegriff für europäische Konzepte von kulturellem […]

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04.06.2024

Online

Tuuli Lähdesmäki: Die Kulturerbe-Politik der EU – Europäisches Kulturerbe im Entstehen. (ENG)

In den letzten zwei Jahrzehnten hat das politische Interesse an der Entwicklung und Förderung einer gemeinsamen europäischen Geschichte und eines gemeinsamen kulturellen Erbes in Europa zugenommen. Die EU trägt wesentlich dazu bei, dieses Narrativ zu etablieren. Aspekte dieser Idee tauchen in mehreren EU-Beschlüssen, Agenden und Arbeitsplänen für Kultur auf und sind zu gemeinsamen Argumentationen geworden, die sich in den politischen Diskursen der EU wiederfinden. In den 2010er Jahren hat die EU mehrere Initiativen ins Leben gerufen, die darauf abzielen, eine „europäische Dimension“ oder „europäische Bedeutung“ des kulturellen Erbes zu fördern. Eine dieser Initiativen ist das Europäische Kulturerbe-Siegel. Das Interesse am kulturellen Erbe ist zugleich politisch motiviert. In den 2000er Jahren sah sich die EU mit verschiedenen politischen, sozialen und humanitären Herausforderungen konfrontiert (oder Krisen, wie sie in politischen und medialen Diskursen oft genannt wurden), die bei den europäischen Gesellschaften Spuren […]

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28.05.2024

Weimar

Tilman Walther: Original Bunzlauer – Keramik als Metapher für Identität, Migration und Trauma (GER)

Wie viel Geschichte und wie viele Geschichten können Gegenstände erzählen? Unendlich viele wahrscheinlich. Über Bunzlauer Keramik, einem Produkt Schlesiens, und ihrer mindestens dreigeteilten Migrationsgeschichte zwischen BRD, DDR und Polen kann eine Menge erzählt werden: Eingepresst, gedreht, bemalt und gestempelt waren die Produkte dieses Namens Bedeutungsträger teils antagonistischer Identitätsproduktionen und ihrer kontextabhängigen Geneseerzählungen.

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21.05.2024

Berlin

Marion Steiner: Elektropolis in Übersee. Glokale Historiographien und geteiltes Erbe (GER)

Ausgehend von einer technik-, wirtschafts- und kulturhistorischen Analyse des Elektrizitätsgeschäfts Berliner Unternehmen und Banken in Lateinamerika zu Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts beleuchtet mein Vortrag das industriekulturelle Erbe aus dieser Zeit in Valparaíso, Chile. Im Hinterland dieser einst als Handels- und Finanzzentrum wichtigsten Stadt an der Westküste Südamerikas, nahe der kleinen Siedlung Placilla, baute ein von AEG und Deutscher Bank gegründetes Konsortium das Wasserkraftsystem El Sauce y La Luz, das –wenn auch in weitgehend ruinösem Zustand– bis heute erhalten ist. 

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14.05.2024

Erfurt

Jörn Düwel: Verkehr in Not. (GER)

Der Konflikt um das Automobil in der Stadt wird seit jeher ausgetragen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Erbes Stadt und der damit verbundenen Identität. Anfangs überwogen Hoffnungen und Erwartungen an das neue Verkehrsmittel, das ungebundene Mobilität versprach, und man war überzeugt, ihm müsse Raum geschaffen werden.

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07.05.2024

Berlin

Alia Mossallam: Wege des Erzählens. Die Geschichtsschreibung des Assuan-Staudamms (1960-1970) als eine Erzählung ineinander verwobener Geschichten. (ENG)

Der Assuan-Hochdamm ist ein Symbol und Monument der Revolution von 1952 in Ägypten. Er war ein Produkt der Verstaatlichung des Suezkanals; ein Projekt der Dritte-Welt-Bewegungen, das in Indien, Ghana, Syrien und blockfreien Staaten nachgeahmt wurde und in einem Kontext der Fortsetzung des Krieges gegen den Imperialismus von 1956 zu lesen ist. Die Geschichte des Staudammbaus wurde in Liedern und Radiosendungen, in Arbeiterheften und Fotozeitschriften, in Broschüren der nubischen Gemeinden und in Comics für Kindern immer wieder aufs Neue erzählt. Sie hat die Menschen, dazu aufgerufen, sich für den Staudammbau einzusetzen und die damit verbundenen Zukunftsversprechen entworfen.

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30.04.2024

Weimar

Bengü Kocatürk-Schuster: Das Sammeln und Erzählen von Migrationsgeschichte(n) (GER)

Das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD) gründeten Migrant:innen 1990 in Essen, um das historische Erbe von Einwander:innen zu sichern, bewahren und auszustellen.

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23.04.2024

Berlin

Sharon Macdonald: Identität, Erbe und das Humboldt-Forum (ENG)

Das Humboldt-Forum wird als „die größte kulturelle Entwicklung in Europa und die ehrgeizigste in Deutschland in diesem Jahrhundert“ bezeichnet (Pressemitteilung zur Eröffnung des Humboldt-Forums im Jahr 2021) und gilt gemeinhin als wichtiges Statement für die Identität des wiedervereinigten Deutschlands. Zugleich bleibt es im Hinblick auf den Umgang mit der DDR und Deutschlands kolonialer Vergangenheit wie Kontinuität umstritten.Der Vortrag wird sich mit den Fragen von Identität und Erbe befassen, die bei der Entstehung des Humboldt-Forums maßgebend und zugleich kontrovers gewesen sind, sowie das Augenmerk auf die Inanspruchnahme von Konzepten wie „Vielfalt“ und „Multiperspektivität“ richten. Dabei handelt es sich um Themen, die lokal in Berlin, national, europäisch und global unterschiedlich gedeutet werden und die Fragen nach dem Verhältnis zwischen Identität und Erbe sowie dessen Ausgestaltung aufwerfen. Der Vortrag stützt sich auf eigene Feldforschungen zum Humboldt-Forum sowie auf andere Arbeiten, die im Rahmen […]

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16.04.2024

Weimar

Philipp Oswalt: Bauen am nationalen Haus. Rekonstruktionsbauten als Identitätspolitik (GER)

Der Wiederaufbau historischer Symbolbauten gilt als Engagement für historisches Bewusstsein, architektonische Schönheit und Reparatur von Stadtraum. Doch die vermeintlich unpolitischen Fassaden zielen auf eine Änderung unseres Geschichts- und Gesellschaftsverständnisses: Populistisch werden Zeiten vor 1918 idealisiert, Brüche negiert, gewachsene Identitäten überschrieben.

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09.04.2024

Berlin

Ewa Majewska: Den Kanon herausfordern durch ‚weak resistance‘. Wie kann minoritäres Erbe zurückerobert werden? (ENG)

Wie schon Walter Benjamin richtig bemerkte, wird Geschichte nie von Opfern geschrieben. In den letzten Jahrzehnten konnten wir jedoch beobachten, wie auf unterschiedlichste Weise versucht wurde, Geschichte neu zu schreiben, den Kanon herauszufordern, umzugestalten und einen Platz in der Geschichte einzufordern.

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06.02.2024

VORTRAG FÄLLT AUS

VORTRAG FÄLLT AUS: Astrid Erll: Die Odyssee, Identität und Erbe (DE)

War das Lager der edlen Griechen vor Troja ein rape camp? Und was ist eigentlich mit Odysseus‘ zwölf „untreuen Mägden“, die Telemachos am Ende der Odyssee tötet? Waren das „Prostituierte“? „Schlampen“? Oder doch vielmehr „weibliche Haus-Sklaven“? Diese Fragen werden aktuell mit großer Vehemenz diskutiert, u.a. im Zusammenhang mit den englischen Neuübersetzungen der Homerischen Epen durch Emily Wilson (Odyssey 2017, Iliad 2023). Auch Homer ist im Zeitalter von Feminismus und Black Lives Matter angekommen.

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30.01.2024

Berlin

Janna Vogl: Ausgangspunkte einer ungleichheitssensiblen Gedächtnistheorie (DE)

Wie können Theorien des Gedächtnisses mit Aspekten sozialer Ungleichheit zusammen gedacht werden? Schon Halbwachs versuchte, seine bekannten Studien zum kollektivem Gedächtnis mit  der Klassengesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen zu bringen.

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23.01.2024

Berlin

Ina Heumann, Tahani Nadim: „Unser Dinosaurier“: Natur als politische Ressource (DE)

Am Beispiel der Dinosaurierfossilien, die zwischen 1909 und 1913 in Tansania (damals Teil der Kolonie Deutsch-Ostafrika) extrahiert und nach Berlin transportiert wurden, zeigt unser Vortrag, wie sich im “Sammeln” unterschiedliche Gewalt- und Aneignungsformen verbanden.

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16.01.2024

Weimar

Anke Blümm: Erwünschtes oder unerwünschtes Erbe? Zur Identitätskonstruktion des Bauhauses am Beispiel von Gropius‘ Umfrage an die Bauhäusler 1935 (DE)

Wohl keine Projektionsfläche eines erwünschten Erbes funktioniert so gut wie „das Bauhaus“, das sich gerade aufgrund eines generalisierten wie unbestimmten Modernebegriffs perfekt in den Dienst einer positiven Identifikation nehmen lässt. Doch wie lief die Erbebildung ab und wie gingen die Protagonisten des Bauhauses mit dem um, was nicht in das idealisierte Bild passte?

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09.01.2024

Berlin

Kristine Beurskens: Zugehörigkeit und Grenzen. Alltägliche Aushandlungen zwischen ‚Wir‘ und ‚Die Anderen‘ (DE)

Aktuelle Entwicklungen in Politik und Gesellschaft zeigen, dass Grenzen weiterhin wichtig und umkämpft sind. Insbesondere in Krisen und damit verbundenen unsicheren Kontexten werden Rückgriffe auf historische Imaginationen beobachtbar, die Sicherheit im Alltag zu gewinnen versprechen. Dabei spielen Raumbezüge und Orientierungen an Grenzen eine wichtige Rolle.

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12.12.2023

Berlin

Trinidad Rico: Der „Kulturerbekult“ hinterfragt: Religion und Denkmalpflege im kritischen Denkmalpflegediskurs (EN)

Die kritische Wende in der Denkmalpflege hat sich insbesondere mit der Marginalisierung lokaler Identitäten und Praktiken im globalen Denkmalschutzdiskurs und seinen Instrumenten befasst. Die Auseinandersetzung mit religiösen Traditionen bleibt jedoch stets etwas zurück. In diesem Vortrag erörtere ich, wo und wie die Religion als Ganzes eine Herausforderung für das Denken in Bezug auf kulturelles Erbe darstellt, welche Anstrengungen unternommen wurden, um dem entgegenzuwirken, und worin die zukünftigen Herausforderungen für die Denkmalpflege bestehen.

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05.12.2023

Erfurt

Jesko Fezer: Umstrittene Methoden (DE)

In den 1950er Jahren entstand mit der ‘Design Methods Movement’ ein Entwurfsprinzip, dessen Werke den wissenschaftlichen Fortschritt zelebrierten. Bald erwies sich diese Bewegung jedoch so unbeliebt, dass sogar ihre Begründer*innen sich von ihr distanzierten. Hartnäckige Auseinandersetzungen über die Art und Weise des Entwerfens legten die politische Dimension von Gestaltung sowie die Notwendigkeit sehr weitgehender Partizipation offen. Die Entwurfsmethodik problematisierte sich selbst und hinterfragte die neutrale Expert*innenrolle von Entwerfer*innen zugunsten offenerer und intensiverer Beziehungen zur gesellschaftlichen Wirklichkeit – eine durchaus destruktive zentrale Forderung am Ende der Bewegung. Jesko Fezer folgt in seinem Vortrag den Konflikten um die Begründbarkeit des Entwerfens von der HfG Ulm über Horst Rittel und Christopher Alexander bis zum Design Methods Movement und den dort engagierten Architekten wie John Habraken, S.A.R, Yona Friedman sowie Architecture Machine Group. Dort, wie auch im späteren deutschsprachigen Methodendiskurs um 1968, der von Jürgen […]

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07.11.2023

Potsdam

Carl Constantin Weber: Fortschreibung einer Baugeschichte: Die Petruspforte der Schlosskirche in Varel (DT)

Der Bildhauer Carl Constantin Weber gibt einen Einblick in seine Arbeit an der zeitgenössischen Fassung eines Kirchenportals im Kontext eines mittelalterlichen Bauwerks. Während eines Atelierbesuchs wird das Verhältnis zwischen Neugestaltung und denkmalpflegerischer Rücksichtnahme, zwischen ästhetischer Fassung und konzeptionellen Überlegungen im sakralen Umfeld diskutiert. 

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24.10.2023

Berlin

Samia Henni: Toxisches Erbe (EN)

Zwischen 1960 und 1966 führte das französische Kolonialregime vier atmosphärische und dreizehn unterirdische Atomtests sowie weitere nukleare Experimente in der algerischen Sahara durch – mit gravierenden Schäden für die Umwelt in dieser Region.

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17.10.2023

Weimar

Shradha Chandan: Die Vergangenheit bewahren und die Zukunft stärken: Das Erbe und die Identität der religiösen Stätten Indiens. (EN)

Der Vortrag befasst sich mit der Bedeutung von Pilgerfahrten für die Gesellschaft, mit ihren weitreichenden Auswirkungen auf Politik, Kultur, Wirtschaft und den sozialen Wandel. Er beleuchtet den Gedanken des Pilgerns und hinterfragt die oft unscharfe Grenze zwischen Tourismus und der transzendenten Erfahrung des Reisens.

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11.07.2023

Weimar

Knut Ebeling (Berlin): Muriel. Erbe, Identität, Trauma

»Muriel oder Die Zeit der Wiederkehr« ist ein Film von Alain Resnais von 1963, in dem es vordergründig um Krieg und Frieden, Erinnern und Vergessen, Aufzeichnung und Sperrung, Wiederkehr und Trauma geht.

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04.07.2023

Berlin

Axel Gelfert (Berlin): Zwischen Erinnerung und Umdeutung: Denkmäler als Erkenntnisinstrumente

Denkmäler sind Ausdruck der Erinnerungskultur einer Gesellschaft, zugleich jedoch Bestandteil lokaler Lebenswelten. Als solche geraten sie in das Spannungsfeld zwischen (vergangener) Geschichtsschreibung und (gegenwärtigen) Interessen, Normen und Geltungsansprüchen. Nimmt die Spannung überhand, entlädt sie sich mitunter tumultartig in Kontroversen über das Wechselverhältnis von Ästhetik, Politik und Erinnerung.

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27.06.2023

Weimar

Johanna Blokker (Cottbus): Heritage Making im Spannungsfeld der Identitäten

(Terminänderung: Der Vortrag wird in das kommende Semester verschoben.)

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20.06.2023

Weimar

Philipp Neumann-Thein (Weimar): Buchenwald. Geschichte, (Be)deutung und Gegenwart eines internationalen Erinnerungsortes

Vor dem Hintergrund des nationalsozialistischen Konzentrationslagers (1937-1945) sowie des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 (1945-1950) setzt sich der Vortrag mit der Entstehung und Entwicklung der Gedenkstätte Buchenwald seit dem Ende der 1940er Jahre sowie mit gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen auseinander.

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13.06.2023

Erfurt

Anna Yeboah (Berlin): Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt

Berlin war als brandenburgisch-preußische Residenzstadt und später Reichshauptstadt politisches Entscheidungszentrum des deutschen Kolonialreichs und ein prominenter Ort für koloniale Wissenschaften, Technik- und Kulturproduktion.

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06.06.2023

Berlin

Anca Claudia Prodan (Cottbus): Theoretisierung von Dokumentenerbe: Von normativen Perspektiven zu den Heritage Studies 

Heritage Studies sind ein sehr heterogenes Forschungsgebiet, das so unterschiedliche Disziplinen wie die Naturwissenschaften und die Künste umfasst. Das Feld basiert jedoch stark auf Fallstudienforschung, orientiert sich an praktischen Interessen und wurde zu einem großen Teil durch UNESCOs normative Instrumente für Erbeschutz und deren lokale Auswirkungen auf der ganzen Welt beeinflusst.

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09.05.2023

Weimar

Petra Lange-Berndt (Hamburg): Das infizierte Museum. Konstellationen von Insekt und Mensch in der zeitgenössischen Kunst

Ein Museum ist, wie jede Ausstellung, ein Ensemble von transversalen Verkettungen aus Raum, Materialien, Dingen, Bildern, institutionellen Strukturen, Publikum, Diskursen und Narrativen. Zahlreiche Künstler*innen und Kurator*innen haben sich mit diesen Konstellationen, ihren Archiven und Machtstrukturen kritisch auseinandergesetzt.

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02.05.2023

Berlin

Alexander Leistner (Leipzig): „Letztes Jahr Titanic“. Der Untergang von Erwartungshorizonten und die Auswirkungen auf die ostdeutsche Transformationsgesellschaft

Der Zusammenbruch der DDR-Gesellschaft hat materielle Spuren hinterlassen: abgerissene Gebäude – hier vor allem Industrieanlagen, verblasste Fassaden, re- und rückkonstruierte Innenstädte. Die Lücken und Leerstellen anderer Verlusterfahrungen sind dagegen weniger sichtbar.

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25.04.2023

Weimar

Eiko Grimberg (Berlin): Rückschaufehler

Der Begriff Rückschaufehler (hindsight bias) bezeichnet eine durch die Kenntnis des tatsächlichen Ausgangs der Ereignisse verzerrte Erinnerung an die eigene Prognose. Die Vorhersage wird im Nachhinein korrigiert.

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18.04.2023

Berlin

Jens Adam (Bremen): Everyday Cultural Diplomacy. Kulturerbe und Kulturarbeit in fragilen Gefügen

Aushandlungen um kulturelles Erbe und die Bedingungen internationalen Kulturaustauschs finden zunehmend in fragilen Gefügen statt: Kriege und Autoritarismen, Klimawandel und Pandemie, durch einen extraktiven Kapitalismus bedrohte Lebensräume und Fluchtbewegungen sind nicht nur äußerlich bleibende Themen. Sie schlagen sich direkt in den Handlungsfeldern und Arbeitsweisen von Kulturerbemanager:innen und Kulturmittler:innen nieder. 

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14.02.2023

Weimar

Jenny Price (Weimar): Ost Voices. Eine Alltagsgeschichte des Strukturwandels von 1990.

Die Transformation in Ostdeutschland in den frühen Neunzigern war ohne Beispiel und umfasste ein unvorhergesehenes Ausmaß an politischem, sozialem, wirtschaftlichem und kulturellem Wandel innerhalb von nur wenigen Monaten.

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31.01.2023

Berlin

Ulrike Auga (Hamburg): „Kultur“, „Religion“ und die Identitätsfalle – Epistemologische Anfragen

Der Vortrag setzt sich kritisch mit der Frage nach „Kultur“ und „Identität“ insbesondere mit Blick auf religiöse Zugehörigkeiten auseinander. Den Ausgangpunkt bilden die Ausführungen von Samuel P. Huntington in „Kampf der Kulturen“ (1996), mit denen er in die Identitätsfalle nicht nur tappte (Amartya Sen), sondern eilte.

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24.01.2023

Berlin

John Schofield (York): „The Moon and the Ghetto“: Wie Kulturerbe-Praktiken zur Lösung komplexer Zeitfragen beitragen können

Als „wicked problems“ werden im Englischen globale Herausforderungen bezeichnet, die komplex, unlösbar, mit offenem Ausgang und unvorhersehbar sind. Der Umgang mit diesen Problemen erfordert kreative und oft interdisziplinäre Lösungen, eine breite Zusammenarbeit mit der Industrie und politischen Entscheidungsträgern, ein gründliches Verständnis des Problems und ein gutes Verständnis der komplexen Sachlage.

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18.01.2023

Weimar

Boris Sieverts (Köln): Prägung und Transformation – warum sind manche Orte besonders? Versuch einer Erklärung des Kölner Stadtteils Kalk

Lokale Geschichte ist nie bloß Vergangenheit. Sie schreibt sich fort, u.a. in der Lebenshaltung, der Körpersprache und dem Selbstverständnis der Bewohner von sich selbst und als Gemeinschaft.

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17.01.2023

Weimar

Alexandra Klei (Berlin): Wer (neu) baut, soll bleiben: Synagogen in Nachkriegsdeutschland als Raum und als Symbol

Die Bedeutung von Synagogen lag/liegt nie allein in der Funktion, die sie für jüdische Gemeinden besitzen, sondern wird immer auch durch Zuschreibungen nichtjüdischer und/oder jüdischer Akteur:innen definiert. Nach dem Holocaust werden Synagogen-Neubauten als Zeichen von „Wiedergutmachung“ gelesen und mit „ausgepackten Koffern“ oder dem Wunsch „zu bleiben“ verknüpft; ihre Architektur mit unterstellten psychologischen Konstitutionen von Gemeinden bzw. ihrer Mitglieder gleichgesetzt: Eine geschlossene Wand steht für ihren Versuch, sich zurückzuziehen, ein unauffälliges, abgelegenes Gebäude für das Bedürfnis, nicht auffallen zu wollen.

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13.12.2022

Dessau (nicht öffentlich)

Regina Bittner (Dessau): Zur Weltkonstruktion des Bauhauserbes : eine internationale Angelegenheit

1996 wurden die Bauhausstätten Dessau und Weimar in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. In der Begründung für das »outstanding universal value« des Bauhauses wird neben dem historischen Wert des Gebäudes vor allem seine programmatische Rolle als »bedeutendes Monument für die Ideengeschichte dieses Jahrhunderts« (des 20. Jahrhunderts) herausgestellt.

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06.12.2022

Berlin

Kristina Jõekalda (Tallinn): Zur Historiografie des Erbes: Disziplinäre Grenzen im Deutschbaltischen und Estnischen Kontext

Die Heritage Studies entstanden in den 1980ern, inmitten einer Ära der Estnischen Geschichte, in der die Frage nach dem Umgang mit Denkmälern so aktuell war, wie nie zuvor. Im Einklang mit der sowjetisch-estnischen Kulturerbebewegung Muinsuskaitseliikumine sollte in den späten 1980ern die Unabhängigkeit des Landes zwischen den Weltkriegen als wichtigstes Erbe des Landes gewürdigt werden.

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29.11.2022

Digital

Peter Geimer (Paris): Die Farben der Vergangenheit. Wie Geschichte zu Bildern wird

Die Vergangenheit ist unbeobachtbar. Man hat von ihr gehört oder gelesen, man erinnert sich an sie, sortiert ihre Hinterlassenschaften oder macht sich nachträglich ein Bild davon, was sie gewesen ist. Aber keine dieser Formen des Gedenkens stellt die Vergangenheit als solche wieder her.

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22.11.2022

Berlin

Gunter Weidenhaus (Darmstadt): Die Räume der Welt

Mit der Globalisierung hat sich die räumliche Verfasstheit der Welt grundlegend geändert. Aber wie lässt sich diese Re-Figuration des Raumes eigentlich auf den Begriff bringen und welche Konsequenzen für die sozialen Verhältnisse und die sozialwissenschaftliche Forschung folgen daraus? Diesen Fragen wird der Vortrag nachgehen.

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01.11.2022

Erfurt

Tazalika M. te Reh (Köln): Swing Time — Von der Haitianischen Revolution und städtischen Räumen  

Es gibt Räume in europäischen Städten, in denen wir besonders gerne leben, weil die Häuser hohe Decken und Fassaden mit Stuck daran haben. Sie sind solide gebaut und wohl temperiert, und als geographische Räume erzählen sie von Reichtum und Wohlstand vergangener Tage.

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12.07.2022

Weimar

Elisa Satjukow (Leipzig): Umstrittenes Erbe. Der Kosovokrieg und die NATO-Intervention 1999

Es ist wieder Krieg in Europa und während wir fassungslos die Ereignisse in der Ukraine beobachten, gerät ein anderer europäischer Krieg weitestgehend in Vergessenheit. Vor 30 Jahren begann der Zerfall des ehemaligen Jugoslawiens. 

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05.07.2022

Erfurt

Juliane Tomann (Regensburg): Performative Spielräume? Historisches Reenactment als Form des doing history

Geschichte, so scheint es, will gegenwärtig nicht mehr nur erzählt, visualisiert, aus- oder dargestellt werden; vielmehr beobachten wir einen umfassenden Trend zur Inszenierung, Eventisierung und Individualisierung des Umganges mit Vergangenheit in der Gegenwart. Die stetig wachsende Popularität historischer Reenactments macht diese Tendenz besonders deutlich. Als global vernetzte Subkultur haben sich Reenactments zu einem elementaren Bestandteil der Populär- und Geschichtskultur entwickelt. Großveranstaltungen wie die Schlacht von Gettysburg in den USA oder Tannenberg in Polen ziehen tausende Reenactor*innen und Besucher*innen an und werden intensiv medial begleitet.

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28.06.2022

Berlin

Damjan Kokalevski (Munich/Skopje): Das Archiv lesen: Skopje. Überschriebene Geschichten als kritischer Zugang zur Gegenwart

Skopje ist in den letzten Jahren immer stärker zu einem Beispiel für die Legitimation und Stärkung populistischer und nationalistischer Machtstrukturen im Zuge städtischer Transformationen geworden. Im Jahr 2009 lancierte die ehemalige rechte Regierungspartei das Projekt eines ebenso umfangreichen wie gewaltsamen Umbaus des Stadtzentrums im pseudo-neoklassizistischen Stil unter dem Titel „Skopje 2014“. Das Projekt sollte das mazedonische Volk mit seinen mythischen Wurzeln, die auf Alexander den Großen zurückgehen verbinden und gleichzeitig versuchen, die Stadt „europäischer“ aussehen zu lassen. Seitdem sind in einem undurchsichtigen und korrupten Auftragsprozess zahlreiche neue Gebäude und Denkmäler entstanden, die etwa 680 Millionen Euro gekostet haben. Zugleich werden das architektonische Erbe und das technische Wissen des umfangreichen Wiederaufbauprojekts unter der Leitung der Vereinten Nationen nach dem verheerenden Erdbeben von 1963 verdeckt, aufgegeben oder sogar zerstört.

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07.06.2022

Berlin

Andrijana Ivanda & Tobias Hönig (c/o now, Berlin):
(Ex-)Yu – Räume und Architekturen als Träger nationaler Erzählungen

Mitte der 1990er Jahre, mitten im brutalen Zerfallsprozess Jugoslawiens, stand Slavoj Žižek im Zentrum Ljubljanas auf der Šentjakob-Brücke über dem Flüsschen Ljubljanica und sprach mit finsterer Schockantizipation in die Kamera eines Filmteams: „Okay! Was wir hier jetzt sehen, ist – zumindest im Sommer oder im Herbst – eine der schönsten Ansichten von Ljubljana. Es sieht aus wie in Paris. Grüne Blätter etc., schöne alte Häuser an beiden Ufern. Nichts Besonderes. Aber da irren Sie sich! Dieser Fluss hier ist die offizielle, geografische Grenze zwischen dem Balkan und Mitteleuropa. Also Vorsicht! Dort drüben: Horror, orientalischer Despotismus, Frauen werden geschlagen und vergewaltigt und mögen es. Auf dieser Seite: Europa, Zivilisation, Frauen werden geschlagen und vergewaltigt und mögen es nicht. Also: Balkan – Mitteleuropa. Nicht vergessen!“ (c/o now in: ARCH+ 2019 (235), S. 90)

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31.05.2022

Weimar

Stefanie Hennecke (Kassel): Der Volkspark als Erbe der Moderne? Zur Geschichte kommunaler Parkanlagen im 19. und 20. Jahrhundert im Kontext von Diskussionen um Volkserziehung und Volksgesundheit.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Zuge des Stadtwachstums zahlreiche Parkanlagen in kommunaler Regie gebaut. Der “öffentliche Spaziergang”,  “Volksgarten” oder “Stadtpark” des 19. Jahrhunderts wurde im frühen 20. Jahrhundert mit kämpferischem Gestus in den Fachdiskursen durch das neue Modell des “Volksparks” abgelöst. 

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24.05.2022

Berlin

WOLFGANG ERNST (BERLIN): TECHNOLOGIEN DER WISSENSTRADITION, UND DER TECHNOLÓGOS EUROPÄISCHER IDENTITÄT

Kulturelles Wissen tradiert sich nicht allein als “kollektives Gedächtnis”, sondern ist ebenso eine Funktion konkreter Überlieferungstechniken. Technisches Kulturgut stellt in diesem Rahmen eine ebenso materielle wie logische Verkörperung spezifischer Wissensweisen dar.

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17.05.2022

Online

Tobias Ebbrecht-Hartmann (Jerusalem): Hashtags, Stories, Video-Memes. Die Erinnerung an den Holocaust auf TikTok und Instagram

Soziale Medien sind längst zu einem festen Bestandteil der Erinnerung an historische Ereignisse geworden. Gedenkstätten ermöglichen durch virtuelle Touren auf Instagram Besuche der historischen Orte aus der Distanz. Auf TikTok berichten Überlebende des Holocaust von ihren Erfahrungen. 

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03.05.2022

Weimar

Tobias Strahl (Sarajewo): Kulturelle Netze in (bewaffneten) Konflikten

Der konventionelle Kulturgutschutz in bewaffneten Konflikten hat sein theoretisches Fundament in der sogenannten europäischen Aufklärung, dem Historizismus und der Denkmalpflege europäischer Provenienz. Seine rechtlichen Grundlagen sind unter dem Eindruck zweier verheerender Kriege entstanden. Für den tatsächlichen Schutz von Gegenständen der Kultur in bewaffneten Konflikten ist er bis heute nicht zu operationalisieren.

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26.04.2022

Online

Suzana Milevska (Insbruck): Shameful Objects, Apologising Subjects

Die strukturellen Bedingungen des Sammelns und Ausstellens in Museen und anderen Institutionen geraten zunehmend in die Kritik. Schwierige historische und kulturelle Hintergründe sind ebenso zu hinterfragen, wie die Intentionen der Musealisierung. Makro- wie mikrohistorische Narrative werden zum Gegenstand von Prozessen der Dekolonisierung. 

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19.04.2022

Weimar

Ljiljana Radonić (Wien): Krieg um die Erinnerung: Geschichtspolitik im post-jugoslawischen Raum

Die Kriege der 1990er Jahre im ehemaligen Jugoslawien waren in gewissem Ausmaß auch Kriege um die Erinnerung und hatten einiges mit der unaufgearbeiteten Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs zu tun. Titos Devise von der “Brüderlichkeit und Einheit” ließ keinen Raum für die Aufarbeitung des Bürgerkriegs zwischen den kroatischen Ustascha, den serbischen Tschetnik und Titos PartisanInnen, der vielfach auf dem Rücken der Zivilbevölkerung ausgetragen wurde. 

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05.04.2022

Weimar

Johan Lagae (Gent): “Sorry Congo !?” Zur Positionierung der Architekturgeschichte im Umgang mit der kolonialen Vergangenheit Kongos

In den letzten Jahren ist die Debatte über die Dekolonialisierung in Belgien aufgelebt. Die Auslöser dafür waren die Infragestellungen mehrerer Denkmäler, die in belgischen Städten an die Kolonialzeit erinnerten, die lange erwartete Wiedereröffnung des Africa Museums Tervuren im Dezember 2018 und die international geführte Debatte um Restitutionen.

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15.02.2022

Online

Felix Ackermann (Warschau): Vom NKVD zu Netflix. Denkmalschutzdebatten um das Lukiškės-Gefängnis in der litauischen Hauptstadt Wilna

Wenn 2022 die dritte Staffel der Serie Stranger Things bei Netflix online geht, wird eine der Hauptdarsteller:innen das historische Gefängnis im Zentrum von Wilna sein. Es gilt heute in Litauen trotz seiner belasteten Vergangenheit als Herzstück des Aufbruchs in die smarte Stadt der Zukunft, in der sich kreative Industrien, künstlerische Suchbewegungen, Business und öffentliche Erinnerungsaufgaben miteinander vereinbaren lassen.

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08.02.2022

Berlin

Rasmus Greiner (Bremen): Cinematic Histospheres. Filmische Erlebnisräume in der audiovisuellen Erinnerungskultur

Spielfilme über historische Ereignisse, Personen und Lebenswelten erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Als Teil der audiovisuellen Erinnerungskultur modellieren sie historische Erlebnisräume. Diese Histospheres prägen unsere Vorstellungen von der Vergangenheit besonders wirkungsvoll, indem sie uns immersiv, emotional und körperlich in die dargestellten historischen Zusammenhänge einbeziehen.

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01.02.2022

Online

Zvi Efrat (Tel Aviv): Die israelische Architektur-Avantgarde der 1960er Jahre und ihr Unbehagen

In den frühen 1960er Jahren formierte sich in Israel eine architektonische Avantgarde mit einem außergewöhnlichen Hang zur Selbstreflexion. Eine Gruppe von Architekten, die sich an der Architekturfakultät des Technion-Instituts in Haifa zusammengefunden hatte, wollte die Starrheit und Autorität autonomer Werke untergraben und bediente sich dabei einer Flut von zufälligen Clustern, der Vervielfältigung sich ständig verändernder Raummodule, burgartig aufragender, polyedrischer Matrizen, kollabierender räumlicher Rahmungen, kybernetischer Apparate und unzähliger anderer Kreuzungen aus Systemtheorien und Biomorphismen.

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25.01.2022

Berlin

Stephanie Herold (Berlin): Was bleibt vom Kommen? Beheimatung und Transformation

In seinem viel beachteten Werk „Das Zeitalter der Migration“ entwirft der Politologe Parag Khanna 2021 mögliche Zukunftsszenarien der globalen Migration und weist zugleich darauf hin, dass Migration ein facettenreiches und räumlich prägendes Phänomen von großer historischer Konstanz ist. In Europa kam es insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg zu großen Migrationsbewegungen. Orte der Ankunft für die Geflüchteten waren oft Provisorien. Nicht selten wurden bestehende Lager und/oder militärisch genutztes Gelände pragmatisch weitergenutzt. Entgegen der ursprünglichen Vorstellung als temporäre Zwischennutzungen entwickelten sich diese Orte oft zu dauerhaften Siedlungen.

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18.01.2022

Erfurt

Niloufar Tajeri (Braunschweig): Wessen Erbe, wessen Identität, wessen Architektur? Oder die notwendige Verkomplizierung von Geschichte, Kultur und Form

Mit der einfachen Frage „Whose Heritage?“ erörtert Stuart Hall kulturelles Erbe als hegemoniale, nationale Narrative, das in Museen, Städten und Büchern des Globalen Nordens ein kognitives Wissenssystem abbildet und üMit der einfachen Frage „Whose Heritage?“ erörtert Stuart Hall kulturelles Erbe als hegemoniale, nationale Narrative, die sich in Museen, Städten und Büchern des globalen Nordens ein kognitives Wissenssystem abbilden und über Bedeutungszuweisungen kollektive „Werte“, „nationale Identität“ und somit (Nicht-)Zugehörigkeiten konstruieren. Im Vortrag wird die Frage „Wessen Erbe?“ um die Fragen „Wessen Identität?“, „Wessen Wissen?“ und letztlich auch „Wessen Räume?“ und „Wessen Architektur?“ erweitert, um die Frage nach Zugehörigkeit, Bedeutung und Macht weiter zu verkomplizieren. 

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11.01.2022

Online

Alexandra Staub (Pennsylvania, USA): Wessen Architektur? Wessen Identität? Ethik und Stakeholder-Theory als Rahmenbedingungen für die architektonische Produktion

Kulturelle Produktion und gebaute Umwelt befördern einander. Zugleich ist die Definition, was als „Kultur“ anzusehen sei, in den letzten Jahren zunehmend umstritten. Trotz der aktuellen gesellschaftlichen Probleme, wie wirtschaftlicher Ungleichheit und sozialer Intoleranz, befassen sich nur wenige Architekt:innen und Planer:innen damit, wie diese kulturellen Paradigmen mit der Produktion der gebauten Umwelt zusammenhängen und welche Rolle sie als Autor:innen in diesem Prozess spielen.

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14.12.2021

Berlin

Alfred Hagemann (Berlin): Neubau mit Geschichte. Zum Umgang mit der Geschichte des Ortes am Humboldt Forum.

Der Ort, an dem jetzt das Humboldt Forums steht, ist in den letzten Jahrzehnten ein Brennpunkt hitziger Architekturdebatten. Im Kern ging es um die Frage, welche Rolle Architektur in der Konstruktion von Identität(en) in Gesellschaften spielt und welche Wechselwirkungen zwischen Form und Nutzung eines Gebäudes auch auf der symbolischen Ebene bestehen.

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07.12.2021

Online

FÄLLT AUS: Johan Lagae (Gent): “Sorry Congo !?” Zur Positionierung der Architekturgeschichte im Umgang mit der kolonialen Vergangenheit Kongos

DER VORTRAG FÄLLT AUS UND WIRD IM KOMMENDEN JAHR STATTFINDEN. In den letzten Jahren ist die Debatte über die Dekolonialisierung in Belgien aufgelebt. Die Auslöser dafür waren die Infragestellungen mehrerer Denkmäler, die in belgischen Städten an die Kolonialzeit erinnerten, die lange erwartete Wiedereröffnung des Africa Museums Tervuren im Dezember 2018 und die international geführte Debatte um Restitutionen.

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01.12.2021

Online

Marco A. M. Gabriel (Mailand): Transnationale Identitäten in der Architektur: Zu kulturellen Wertzuschreibungen an die Fachwerkbauweise in der deutsch-brasilianischen Bevölkerungsgruppe des Itajai-Tals in Brasilien seit den 1970er Jahren

Der Vortrag erkundet die Tradierung und touristische Vermarktung der Fachwerkbauweise, die deutsche Einwanderer in das Itajai-Tal (Santa Catarina, Brasilien) eingeführt haben. Es wird gezeigt, wie gegensätzliche Auffassungen des deutsch-brasilianischen Transnationalismus den Übergang des Fachwerks von einer funktionalen Bauweise zu einem Statussymbol des Deutschen im Brasilien der 1970er Jahre begleitet haben. Besondere Aufmerksamkeit erhalten dabei die pommerschen Einwanderer in Pomerode.

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25.11.2021

Online

Arnold Bartetzky (Leipzig): Zensur von unten? Aktuelle Auseinandersetzungen um unbequeme Denkmäler und umstrittene Kunstwerke

In den letzten Jahren mehren sich auch in den liberalen Gesellschaften des Westens Angriffe auf missliebige Denkmäler im öffentlichen Raum. Zugleich häufen sich Kampagnen gegen die Ausstellung von als anstößig empfundenen Kunstwerken in Museen und Galerien. Beides hat eine Tradition, die wahrscheinlich so weit zurückreicht wie die Geschichte der Kunstproduktion selbst. Der Reflex, Denkmäler zu beseitigen, die nicht den politischen Normen der Gegenwart entsprechen, war in der Vergangenheit vor allem ein Kennzeichen autoritärer Regime. Dies gilt erst recht für Interventionen zur Einschränkung der Kunstfreiheit im Namen von Moral oder Ideologie. In verschiedenen Teilen der Welt wirken solche Mechanismen autoritärer Kontrolle über die visuelle Kultur auch heute fort.In den Ländern des Westens dagegen wurzeln die Forderungen nach Regulierung von Erinnerungskultur, Kunstproduktion und Ausstellungspraktiken überwiegend in einem sozialen Aktivismus, der sich als eine emanzipatorische Bewegung von unten versteht und besonders in den […]

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16.11.2021

Berlin

Götz Aly (Berlin): Geschichtsverrückt. Die Deutschen – ein Volk ohne Mitte

Die Zerrissenheit des Landes in Karolinger und Ostelbier, in Bayern und Preußen, in Protestanten und Katholiken, in Sozialdemokraten und Bismarckjaner, die Spaltungen im Dreißigjährigen Krieg, während der napoleonischen Besatzung und schließlich im Kalten Krieg kennzeichnen die deutsche Geschichte. Seit dem beginnenden 19. Jahrhundert wurde immer wieder versucht, die inneren Gegensätze zu überwinden: Das geschah auf demokratisch-nationalistischen, staatlich-autoritären und identitär-nationalsozialistischen Wegen.

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02.11.2021

Berlin

Heike Becker (Kapstadt): Denkmalstürze und lebendige Erinnerung. Zu Politik und Ästhetik postkolonialer Erinnerungskulturen und Stadtbilder im südlichen Afrika.

Nach dem Ende der Apartheid huldigten in den öffentlichen Räumen südafrikanischer Städte wie Windhoek und Kapstadt noch immer zahllose Denkmäler den kolonialistischen Eroberungen. In den Stadtbildern Südafrikas und Namibias blieben weiterhin Teile einer schmerzhaften Geschichte des Unrechts bis in das 21. Jahrhundert hinein ausgelöscht.

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26.10.2021

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Ingrid Scheurmann (Dortmund): Kontinuität oder Change-Management? Denkmalpflege in Zeiten des Klimawandels

Die Klimakrise ist die Herausforderungen unserer Zeit. Sie tangiert die Menschen weltweit und macht auch vor dem kulturellen Erbe nicht Halt. Gefährdet sind historische Gärten und Kulturlandschaften ebenso wie Baudenkmale und archäologische Stätten. Erhaltungsfragen erfahren vor diesem Hintergrund neue Bedeutung und Dringlichkeit; die entsprechende Expertise der Denkmalpflege ist gefragt wie nie zuvor.

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06.07.2021

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Oliver Sukrow (Wien): Alternative Innovationsräume: Kurorte als Architekturen und Landschaften der Gesundheit

Die globale Covid-Pandemie hat das Interesse an der Gestaltung von Orten der Genesung und Heilung erneut verstärkt. Dem Städtebau der klassischen Moderne wird dabei mit dem Verweis auf die Trias von „Licht, Luft, Sonne“ eine zentrale Vorbildfunktion zugeschrieben. Jedoch gibt es darüber hinaus noch andere, frühere Quellen für die gezielte Herausbildung von Architekturen und Landschaften der Gesundheit. Der Vortrag wird hier ansetzen und die Vor-Geschichten der Gesundheitsräume der Moderne in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen und anhand verschiedener, für Kurorte spezifischer Bauaufgaben, die Wechselwirkungen von Architektur und Medizin thematisieren. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung wird die Rolle von Architektur und Landschaftsgestaltung bei der Schaffung von Erfahrungsräumen an den Schnittstellen von Natur und Technik stehen. Dr. Oliver Sukrow (*1985) ist Projektassistent (PostDoc) im FWF-Drittmittelprojekt „Transnationaler Schulbau: Österreich, Slowenien, DDR“ am Forschungsbereich Kunstgeschichte der TU Wien und derzeit Fellow der Wüstenrot Stiftung. Er studierte […]

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22.06.2021

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Stefan Berger (Bochum): Erinnerung an Industrialisierung und Deindustrialisierung im globalen Vergleich – Industriekultur und ihre Erzählungen

Deindustrialisierungsprozesse haben in der ganzen Welt zur Entstehung von  Erinnerungslandschaften geführt, die allerdings an unterschiedlichen Orten sehr divers gestaltet sind. Der Beitrag schlägt eine Typologisierung von Deindustrialisierungserfahrungen in globaler Perspektive vor und versucht diese in Verbindung zu setzen mit jeweiligen Erinnerungsregimes. Dabei bedient er sich der Theorie der agonalen Erinnerung (Hansen/ Bull 2016) und argumentiert, dass, je nach Deindustrialisierungserfahrung, antagonistisches, kosmopolitisches und agonales Erinnern in postindustriellen Räumen vorherrscht.

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15.06.2021

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Timothy Ingold (Aberdeen): The World in a Basket

For most of human history, generations were understood to overlap and to twist around one another longitudinally like the fibres of a rope. Increasingly today, however, successive generations are likened to strata, layered horizontally over one another.

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08.06.2021

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Ronald Rietveld (Amsterdam): Hardcore Heritage

Hardcore Heritage represents a new way of thinking about monuments and cultural heritage. Through deliberate destruction, radical changes in con-text, and seemingly contradictory additions, a new field of tension arises  between present, past and future. 

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01.06.2021

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Erica Lehrer (Montreal): Terribly Close: Polish Vernacular Artists Face the Holocaust

Can inanimate objects store and communicate traumatic memory that cannot be directly expressed? This talk examines “folk art” made by non-professional Polish artists – many of them village laborers – documenting the German Nazi occupation of Poland and the Holocaust. Made largely in the 1960s and 70s, these objects are uncanny: at times deeply moving, at others grotesque, they can also be disturbing for the ways they impose Catholic idioms on Jewish suffering, or upend accepted roles of victim, perpetrator, and bystander.

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25.05.2021

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Jens-Christian Wagner (Jena): 60 Jahre Colonia Dignidad. Ein deutsches Verbrechen in Chile und seine Erinnerung

1961 floh der deutsche Sektenprediger Paul Schäfer mit 150 Anhänger:innen nach Chile, nachdem Ermittlungen gegen ihn wegen Kindesmissbrauchs eingeleitet worden waren. Auf einem streng abgeschirmten Anwesen im Süden Chiles gründete er die „Colonia Dignidad“, offiziell ein Wohltätigkeitsverein. Tatsächlich herrschte ein brutales System vollständiger mentaler und physischer Kontrolle der bis zu 350 Bewohner:innen und systematischen sexuellen Missbrauchs deutscher und später auch chilenischer Kinder.

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18.05.2021

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Gabu Heindl (Wien): Kritisches Erben und konkrete Utopie. Vom Roten Wien zur Rebel and Care City

Eine konkrete Utopie entsteht aus einem spezifischen Moment heraus und untersucht Bedingungen, unter denen die Zukunft anders, gerechter werden kann (Ernst Bloch). Die Krise durch Erderwärmung, die Krise der Care-Arbeit und das Wohnungsproblem, verschärft durch marktliberale Politik der Finanzialisierung, durch Corona und das Ende des Mietendeckels – das bildet zusammen einen Moment sich ändernder Bedingungen, Öffnungen wie Verschließungen von Chancen.

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06.05.2021

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Nora Sternfeld (Hamburg): Errungene Erinnerungen. Kontaktzonen umkämpfter und geteilter Geschichte

Was geschieht, wenn unterschiedliche Erinnerungsnarrative aufeinandertreffen und ausgehandelt werden müssen? Zwei Publikationen der letzten Jahre stehen paradigmatisch für zwei unterschiedliche Formen der Auseinandersetzung mit widersprüchlichen und umkämpften Erinnerungen: Michael Rothbergs Buch „Multidirectional Memory“ (in deutsch soeben erschienen als “Multidirektionale Erinnerung”) und Dan Diners Aufsatz „Gegenläufige Gedächtnisse“.

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27.04.2021

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Barbara Schönig (Weimar): Wohn-Wende in Ostdeutschland. Ein Blick auf Transformation als Erbe aus Sicht der Interdisziplinären Wohnungsforschung

Das Wohnen prägt wie kaum etwas Anderes unser persönliches Leben, unsere Alltagserfahrungen und sozialen Beziehungen aber auch unsere Städte – und folglich auch unsere Erinnerungen. Ändern sich im Zuge gesellschaftlicher Transformationen auch die konstitutiven Strukturen des Wohnens – das Wohnungsregime – dann werden diese Transformationen im unmittelbaren Alltag und persönlichen Schutzraum erlebbar und verändern zugleich die Gestalt unserer Städte, Dörfer und Landschaften und werden zu einem Baustein erlebter und erinnerter Erfahrungen. Der Vortrag nutzt die Forschungsperspektive der Interdisziplinären Wohnungsforschung um zu ergründen, wie die Restrukturierung der Wohnungsversorgung in Ostdeutschland das Wohnen verändert hat und zu einem eigenen Baustein kollektiver und gleichwohl höchst individualisierter Transformationserfahrung nach 1990 wurde.

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09.02.2021

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Nikita Dhawan (Gießen): What difference does difference make?

This talk will engage with the formative concepts of diversity and intersectionality, inquiring how far they are employed as tools for achieving gender and racialized justice that open up spaces for marginalized constituencies, including racial and religious minorities, colonial subjects, queers, and women, and how they unwittingly reify the hegemony of an entitled majority by failing to realize their emancipatory possibilities.

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02.02.2021

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Barbara Schönig (Weimar): Transformation als Erbe: Wohnen in Ostdeutschland. Der Beitrag der Interdisziplinären Wohnungsforschung zu ›Identität und Erbe‹

Der Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig muss leider abgesagt werden. Der Vortrag wird im nächsten Semester unter dem Titel Wohn-Wende in Ostdeutschland nachgeholt.

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26.01.2021

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Angela Schwarz (Siegen): Eintauchen in die Vergangenheit? Angebote virtueller und analoger Geschichtswelten zwischen historischem Erbe und Vermarktung populärer Geschichte

Ob im Spielfilm, im Führungsangebot durch das rekonstruierte Stadtviertel oder die zum Denkmal erhobene Industrieanlage, ob im digitalen Spiel oder in der Suche nach einem geeigneten Studienfach: Überall findet sich das Versprechen eines Eintauchens in die Vergangenheit. Geschichte wird als Erlebnis vermarktet und als authentische Erfahrung nachgefragt. Der Beitrag stellt verschiedene Angebote solcher Geschichtswelten vor und fragt danach, wie sich diese Ausrichtung auf das Erleben auf ihre Verortung zwischen Erbe und Identitätskonstruktion einerseits und Vermarktung und Umdeutung konkreter Vergangenheiten andererseits auswirkt.

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20.01.2021

Online

Mirjam Wenzel: Jüdische Gegenwart. Kritik an der deutschen Gedenkkultur

Öffentlicher Vortrag von Mirjam Wenzel im Rahmen der Bauhaus-Gastprofessur Im Rahmen ihrer Bauhaus-Gastprofessur hält Mirjam Wenzel einen Online-Vortrag über die gegenwärtige Situation und die Nachkriegsgeschichte von Jüdinnen und Juden in Deutschland und reflektiert diese im Rahmen der jüdischen Diaspora in Europa. Eine besondere Rolle spielen dabei die Nachwirkungen der Schoa und die Unterschiede in der Erinnerung an diese.

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12.01.2021

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Norbert Frei (Jena): Der Nationalsozialismus im Gedächtnis der Deutschen, 1945 bis heute

Ausgehend von der sozialpsychischen Situation der post-nationalsozialistischen Volksgemeinschaft bei Kriegsende unternimmt Norbert Frei den Versuch eines periodisierenden Überblicks über den sich verändernden Umgang der Deutschen mit der NS-Vergangenheit. Vergleichend in den Blick genommen werden dabei insbesondere die nur langsam wachsende Bereitschaft zur selbstkritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in der „alten Bundesrepublik“ und die Folgewirkungen des bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit postulierten und zur Staatsdoktrin der DDR erhobenen Antifaschismus. Thematisiert wird dann aber auch die Entwicklung seit den 1990er Jahren.

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05.01.2021

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Heike Delitz (Frankfurt, Oder/Bamberg): Unmögliche, und notwendige kollektive Identität – und die Bedeutung von Architekturen

In dem Vortrag geht es um eine gesellschaftstheoretische Perspektive, die den Begriff der kollektiven, und kulturellen Identität zu schärfen sucht, statt diesen – wie so oft in der soziologischen und sozial- und kulturwissenschaftlichen Theoriedebatte – als per se essentialistisch zu kritisieren, und daher jeden Kollektivbegriff aufzulösen. Dazu wird auf postfundamentalistische Theorien zurückgegriffen, die ‚kollektive Identität‘ als ebenso unmöglich, wie auch und gerade daher als notwendig fassen – nämlich als kontrafaktische Imagination kollektiver Einheit und Identität. Genau darin besteht Gesellschaft, besteht eine jede kollektive Existenz: Gesellschaft ist die wirkungsvolle – Subjekte einteilende, Verhalten und Begehren formende – Institution einer imaginären kollektiven Einheit, Identität und eines gesellschaftlichen ‚Grundes‘. Ist kollektive Identität derart eine notwendige Imagination, besteht sie zugleich nur kulturell, sie ist symbolisch erzeugt; und greift dabei immer auch auf vorhandene Bedeutungen und deren Materielles zurück. Das Erbe der vergangenen Gesellschaftsformationen liegt […]

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08.12.2020

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Ilka Quindeau (Berlin): Spur und Umschrift. Grundlinien psychoanalytischer Erinnerungstheorie

In dem Beitrag wird die Konstruktion von Erinnerungen aus psychoanalytischer Perspektive dargestellt. Ilka Quindeau greift das Konzept der Deckerinnerung auf und entfaltet anhand der Metaphern von Spur und Umschrift eine psychoanalytische Gedächtniskonzeption, bei der dem Konzept der Nachträglichkeit zentrale Bedeutung zukommt. Erinnerungen entstehen in einem inter-subjektiven Prozeß, in dem die Niederschläge von sensomotorisch-affektivem Erleben evoziert und neu kategorisiert, d.h. mit entsprechenden Sinnkonstruktionen verbunden werden.

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01.12.2020

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Marcus Funck (Berlin): Böses Erbe. Antisemitische und rassistische Relikte im öffentlichen Diskurs

In den wiederholten Auseinandersetzungen über Straßennamen, materielle Artefakte an öffentlichen Gebäuden oder Denkmäler spiegeln sich Deutungskämpfe über den richtigen Umgang mit schwierigem historischem Erbe. Anhand ausgewählter aktueller Beispiele diskutiert der Referent unterschiedliche Bedeutungsebenen “kulturellen Erbes” für je unterschiedliche Akteure und betont die Kontextabhängigkeit der jeweiligen Bewertungsmaßstäbe und Umgangsempfehlungen.

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24.11.2020

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Zvi Efrat (Tel Aviv): Tropical Modernism – the Case of Ile-Ife Campus in Nigeria

THE MOST BEAUTIFUL CAMPUS IN AFRICA In this lecture, I will present and discuss the documentary film, The Most Beautiful Campus in Africa (24 minutes). The film, shot in 2019, explores the planning and design of the Ife University campus (now known as Obafemi Awolowo University) in Nigeria. The campus was conceived in 1960, immediately after Nigeria’s independence, as part of the initial decolonization and nation-building process and in protest against British colonial education policy.

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10.11.2020

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Hartmut Rosa (Jena): Affirmation oder Transformation? Resonanz und Echo im Umgang mit der Geschichte

Der Vortrag geht der Frage nach, wie ein ‚mediopassives‘ Verhältnis zur Geschichte aussehen kann. Damit ist eine Daseinsform gemeint, welche auf geschichtliche Gewordenheit reagiert und antwortet, ohne durch sie gebunden zu sein. Als Ausgangspunkt soll die Analyse der Beziehungsformen Resonanz und Echo dienen: Resonanz ist die Transformation der Identität durch die Begegnung mit dem Anderen. Echo ist dagegen die Affirmation der Identität durch Abgrenzung oder Nostrifizierung des Anderen.

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14.07.2020

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Marc Redepenning (Bamberg): Raum, Identität und Erbe: Welche Rolle spielen Raumsemantiken?

Kulturelles Erbe spielt eine zentrale Rolle bei der Herstellung der Identität von Orten, Gemeinden, Städten und Regionen – gemeinsam mit Fragen von Erinnerung und Kultur im Allgemeinen. Der Zusammenhang von Erbe, Identität und Raum ist aber bislang nur rudimentär bearbeitet worden. Wie kann überhaupt raumbezogene Identität verstanden werden? Wer entscheidet über eine raumbezogene Identität, die dann auch für touristische und andere Marketingstrategien Verwendung finden kann? Welche Rolle spielen alltägliche Geographien und das „Alltägliche-Geographie-Machen“ für die Ausweisung dessen, was als identitätsschaffendes Erbe für einen Ort ausgewählt wird? Und welchen Interpretationen soll dieses Erbe „unterliegen“? 

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07.07.2020

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Oliver Marchart (Wien): Denkmalsturz. Zur Verteidigung einer demokratischen Zensur »von unten«

Oliver Marchart, geb. 1968, Mag. phil. (1994, Universität Wien, Philosophie), Dr.phil. (1999, Universität Wien, Philosophie), PhD (2003, University of Essex, Government). 2001-2006 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Medienwissenschaften der Universität Basel. 2006-2012 SNF-Förderungsprofessor am Soziologischen Seminar der Universität Luzern. 2012-2016 Professor für Soziologie an der Kunstakademie Düsseldorf.

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30.06.2020

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Annette Vowinckel (Potsdam): Agenten der Bilder, oder: Die Genese visueller Öffentlichkeit im 20. Jahrhundert

Fotografiegeschichte wird oft als Geschichte der Fotografien geschrieben. Wer aber fotografiert unter welchen Bedingungen und für wen, wer wählt Fotografien zur Publikation aus (und verwirft oder zensiert andere) und wer nutzt sie zu welchem Zweck? Wie entsteht im 20. Jahrhundert eine globale visuelle Öffentlichkeit und was bewirken Fotografien, wenn sie darin erscheinen? Gibt es ein fotografisches Handeln in dem Sinn, dass das Medium politische Interventionen begründet, anstößt, aufhält oder verändert? Und wer sind diese Agenten der Bilder, die eine visuelle Ausdrucksform für das entwickeln, was gewöhnlich im Medium des Textes oder der Sprache verhandelt wird?

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23.06.2020

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Ulrike Lorenz (Weimar): „Lebendiges für die Lebendigen“ – Die Wiedererfindung der Klassik Stiftung Weimar unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts

In Ihrem Vortrag erläutert die Präsidentin der Klassik Stiftung die Neuorientierung der Klassik Stiftung als eine moderne, agile und digitale Organisation, die kulturelles Erbe bewahrt und vermittelt. Sie setzt sich in ihrem Vortrag mit den Themen Herkunft und Zukunft auseinander, und veranschaulicht das Spannungsfeld Identität – Differenz. Unter der Leitung von Frau Dr. Lorenz setzt die Klassik Stiftung verstärkt auf Außenorientierung, Gegenwartsbezug, gesellschaftliche Wirksamkeit und entwickelt sich zu einer Organisation, die der Gegenwart ebenso wie künftigen Generationen verpflichtet ist. Komplementär zur Ausrichtung auf Geschichte und Gedächtnis, Rekonstruktion und Rezeption, richtet sich der Blick fortan auch dialektisch nach vorn: auf Produktion und Innovation, basierend auf dem reichen Fundament von Literatur, Philosophie und Kunst, welches die Stiftung in seiner Obhut hat.

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16.06.2020

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Achim Saupe (Potsdam): Zeitschichten. Zur Konstruktion von Authentizität und Identität

Der Vortrag analysiert die multiple Sichtbarmachung von Zeitschichten in der Erinnerungskultur seit den 1990er Jahren, und zwar im Bereich von Gedenkstätten, im Stadtraum sowie in der Denkmalpflege. Ausgehend von Reinhart Kosellecks Verständnis von Zeitschichten als Ausgangspunkt einer Theorie historischer Zeiten beschäftigt sich der Vortrag mit der theoretischen und praktischen Reichweite eines Konzepts und der Frage, inwiefern das Zeitschichten-Theorem Teil eines Historizitätregimes zu verstehen ist, das auf neue Weise zur Konstruktion von Authentizität und Identität beiträgt.

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09.06.2020

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Janina Gosseye (Zürich): A Short History of Silence: Oral History and the Politics of Voicelessness in Architectural Historiography

In The Mother of All Questions (2017) Rebecca Solnit includes a poignant chapter entitled ‘A Short History of Silence’. Chronicling stories of exclusion and violence against women, she denounces silence as ‘the ocean of the unsaid, the unspeakable, the repressed, the erased, the unheard’.

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02.06.2020

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Steffen Mau (Berlin): Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft

Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Wandel der ostdeutschen Gesellschaft in einer längeren historischen Perspektive. Kern ist die Frage nach den Ursachen für die Unwuchten und Ressentiments, die in den letzten Jahren vermehrt sichtbar geworden sind. Basierend auf meinem Buch “Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft” rekonstruiere ich die DDR-Gesellschaft, den Prozess der Wiedervereinigung und den ostdeutschen Transformationspfad, wobei die Mentalitäten und die Sozialstruktur im Zentrum stehen werden.

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26.05.2020

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Joseph Imorde (Siegen): Plastik goes Pop. Kunststoffhäuser gestern und heute

Im Jahr 1968 entstand der Prototyp des Fertighauses, das in dem Vortrag kontextualisiert werden soll, der Prototyp des Hauses FG 2000. Der Entwerfer war der in Frankfurt geborene Modell- und Formenbaumeister Wolfgang Feierbach (1937–2014). FG stand für Fieberglas, das heißt für glasfaserverstärkten Kunststoff, der vor allem für das Obergeschoß des Hauses verwendet wurde. Nicht nur mit der Wahl der zur serienreife entwickelten Bauelemente wurde hier Position bezogen, sondern besonders auch mit der Innenarchitektur und den Möbeln aus farbigem Kunststoff.

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19.05.2020

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Hans-Rudolf Meier (Weimar): Denkmalpflege in der Identitätsfalle?

Auch wenn „Identität“ zu einem Kampfbegriff neuer Bewegungen am äußersten rechten Rand des politischen Spektrums geworden ist und das Konzept der kulturellen Identität in jüngster Zeit grundsätzlich in Frage gestellt wird, so wird „Identität“ in Reden von Politiker*innen doch weiterhin ebenso gerne benutzt wie in der Werbung. Meistens geht es darum, mit Bezug auf die Geschichte die Zugehörigkeit zu einem Kollektiv zu beschwören bzw. Vertrautheit zu evozieren. Dem kulturellen Erbe kommt dabei oft eine Rolle zu, weshalb auch die Denkmalpflege den Identitätsbegriff gerne nutzt, um ihr Tun zu begründen. Ist der Begriff aber für denkmalpflegerische Anliegen tatsächlich noch tauglich und welche Denkmalkonzepte sind damit verbunden?

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12.05.2020

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Jasper Cepl (Weimar): Einflüsse der Wissenschaftstheorie auf die Methodik in Architekturtheorie und Architekturgeschichte

The talk examines the theory of Royston Landau (1927–2001) who was Head of the Graduate School at the Architectural Association from 1974–93. In his writings, Landau contributed both to updating the agendas of contemporary practice and critically reflecting on the structures of the architectural culture to which he belonged.

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11.02.2020

Berlin

Brian Daniels (Philadelphia): Precarious Heritage: Cultural Protection, Necropower, and Political Resistance in the Syrian Conflict

Ongoing since 2011, the Syrian War is the worst global humanitarian crisis since the Second World War. Over six million people have fled the country; almost as many have been displaced within its borders. Syria’s acclaimed cultural heritage has also been devastated. A common question in this conflict, as well as others, has been the relationship and hierarchy of value between living people and heritage sites.

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28.01.2020

Berlin

Christoph Rauhut (Berlin): Berlin erkennen

Preußische Monarchie, die industrielle Revolution, Weimarer Republik und Naziherrschaft, Kalter Krieg und Wiedervereinigung – etwa 8.000 Bau-, Boden- und Gartendenkmale machen aus Berlin ein offenes Geschichtsbuch. Die systematische und kontinuierliche Erfassung dieser Denkmale ist ein der zentralen Aufgaben der amtlichen Denkmalpflege – und eine maßgebliche Entscheidung, welche Identitäten für Berlin stehen. In seinem Vortrag „Berlin erkennen“ stellt Dr. Christoph Rauhut die Komplexität und Herausforderungen der Arbeit der Inventarisation im Landesdenkmalamt Berlin anhand aktueller Beispiele vor. Besonders junge Denkmale wie der Flughafen Tegel und die Bauten der Internationalen Bauausstellung 1987 (IBA’87), aber auch komplexe historische Orte, wie das Dragoner Areal in Kreuzberg, sollen hierbei im Mittelpunkt stehen.

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21.01.2020

Berlin

Reinhard Laube (Weimar): Sammlungsräume: Konstruktion und Historisierung kultureller Identität am Beispiel der Herzogin Anna Amalia Bibliothek

Sammlungsräume sind Formen der Welterschließung, in denen Wissensordnungen anschaulich werden. Sie können Geschichte, Gesellschaft und Wissen sichtbar machen und kulturelle Identität gestalten. Ordnungen können repräsentiert oder bewusst konstruiert werden. Im Zuge der revolutionären und kriegerischen Umbrüche um 1800 werden Sammlungen und Sammlungsräume neu geprägt. Ordnungen gelten nicht mehr als ablesbar, sondern werden zur Frage der Erschließung und Gestaltung, zu einer Frage der Perspektive.

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14.01.2020

Berlin

Wolfgang Kil (Berlin): „Vom Wert der Denkmäler nach dem Bildersturm“. Über Kriegsgedenken in der Sowjetunion jenseits des Heldenruhms: Trauer als Bildgegenstand

Die Auflösung der Sowjetunion liegt jetzt über ein Vierteljahrhundert zurück, doch entgegen aller Erwartung hat der zeitliche Abstand die ererbten Konflikte kaum gemindert. Während sich Ökonomie und Staatlichkeit mit viel Kraftaufwand transformieren ließen, hat eines der gravierendsten gesellschaftlichen Experimente der UdSSR – ihre Konstruktion als Vielvölkerreich – sich im Nachhinein als schwere Hypothek erwiesen: In den neu gegründeten Nationalstaaten waren und sind umfängliche Volksgruppen aus anderen Teilen der einstigen Union zu integrieren – ohne dass es dafür positive Ideen einer irgendwie multiethnischen Verfasstheit gäbe. Beinahe überall wird stattdessen auf die Durchsetzung „nationaler Leitkulturen“ gepocht. Dabei zeigen sich Erinnerungen und Mythen der Titularnation und ihrer „Minderheiten“ oft als diametral gegeneinander gerichtet. Vor allem im Blick auf den II. Weltkrieg und dessen Folgen scheint – etwa im Baltikum oder der Ukraine – die Suche nach verbindenden Narrativen schier aussichtslos. Anstatt an Brückenschlägen […]

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10.12.2019

Berlin

Daniela Zupan: Leitbildwechsel und die Verhandlung städtebaulichen Erbes

Städtebauliche Leitbildwechsel eröffnen eine interessante Perspektive auf jene Prozesse, in denen die Qualitäten und Bedeutungen städtebaulicher Strukturen unterschiedlicher Epochen (neu) verhandelt werden. Denn Leitbildwechsel basieren maßgeblich auf dem Abweichen von der bisherigen Routine, deren Darstellung als Kontrastfolie und deren Diskreditierung. Ebenso wichtig sind aber auch der Rückgriff, das Anleihenehmen und das lernende Anknüpfen an städtebauliche Strukturen der Vergangenheit. Dabei eröffnen die jeweils konstruierten Krisen des bisherigen Leitbildes unterschiedliche Möglichkeitsfenster für die Neuverhandlung städtebaulicher Vergangenheiten als positive Impulsgeber. Beides – sowohl die spezifische Krisenkonstruktion als auch die Re-Evaluierung bestimmter Vergangenheiten – sind dabei nur aus dem jeweiligen sozio-ökonomischen und politischen Kontext zu verstehen, in dem sich der Leitbildwechsel vollzieht. Aus dieser Perspektive diskutiert Daniela Zupan den Leitbildwechsel von der Siedlung der Moderne zum kompakten mischgenutzten Quartier in der Bundesrepublik Deutschland und Österreich. Anhand einer Diskursanalyse legt sie unterschiedliche Krisenkonstruktionen frei, diskutiert […]

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03.12.2019

Berlin

Angelika Schnell (Wien): Keine Geschichte und kein Gedächtnis? Aldo Rossis Architektur der Stadt

„Ich verstehe Geschichte als das bereitstehende Material der Architektur.“ Aldo Rossi Über das bauliche und architekturtheoretische Vermächtnis des Mailänder Architekten Aldo Rossi (1931–1997) herrscht bis heute keine Einigkeit. Die Suche nach einer „rationalistischen“ Methode, die geeignet sei, die Geschichte der Architektur und der Stadt wissenschaftlich zu erfassen bzw. als bereitstehendes Material in der architektonischen Praxis produktiv zu machen, hat Rossi zeitlebens beschäftigt. Angelika Schnell geht anhand einer genauen und systematischen Analyse von Aldo Rossis zentralen Texten der Frage nach, auf welchen philosophisch-theoretischen Grundlagen der Rückbezug auf Formen und Typen der Vergangenheit fußt, ob und wie der Architekt eine geschichtstheoretische Position entwickelt hat, und wie diese im Kontext seiner modernekritischen Zeitgenossen einzuordnen ist. Ein Teil der Schwierigkeiten habe damit zu tun, dass Begriffe wie Geschichte, Vergangenheit, Tradition, Kultur, Gedächtnis, Erinnerung usw. im Architekturdiskurs wie Synonyme benutzt werden, während zeitgleich zur „postmodernen“ Rückkehr der […]

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26.11.2019

Berlin

Markus Böick (Bochum): Die Treuhand und kein Ende? Zur Geschichte und zum Nachleben eines ostdeutschen Negativ-Mythos

Die Treuhandanstalt war eine der umstrittensten Organisationen in der deutschen Geschichte. Als »größtes Unternehmen der Welt« führte sie einen Vermögensumbau von bisher unbekanntem Ausmaß durch. Zwischen kollabierendem Realsozialismus und sich globalisierendem Kapitalismus überführte ihr Personal die »volkseigenen« Betriebe der DDR vom Plan zum Markt. Verkäufe an zumeist westdeutsche Investoren, Branchenabwicklungen und Massenentlassungen prägten ihre krisengeschüttelte Geschäftspraxis nicht weniger als wütende Proteste, politische Kontroversen und öffentliche Skandale.Jenseits zeitgenössischer Bewertungen als alternativlosem »Erfolg« oder neoliberale »Abwicklung« wirft Marcus Böick erstmals einen zeithistorischen Blick auf den widersprüchlichen Auftrag des Wirtschaftsumbaus und rückt dessen Personal in den Fokus. An der Schnittstelle von Wirtschafts- und Kulturgeschichte zeichnet der Autor mit präzisem Blick die zugrundeliegenden Ideen, den dynamischen Organisationsalltag und die facettenreichen Erfahrungen der Mitarbeiter nach, die die Transformation so maßgeblich wie unvorbereitet mitgestaltet haben.

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22.11.2019

Berlin

Ursula Renz (Klagenfurt): Kulturelle Identität? Eine Fehlbezeichnung und ihre Folgen

Die Rede von der «kulturellen Identität» ist in aller Munde. Auch moderate Stimmen verwenden den Ausdruck, als ob er – richtig verwendet – auf etwas für Gesellschaften und ihre Mitglieder Bedeutsames referiere. In meinem Vortrag unterziehe ich diesen Ausdruck in zwei typischen Verwendungen einer kritischen Prüfung. Ich argumentiere dafür, dass es sich um Fehlbezeichnung für etwas handelt, was zwar für unser Verständnis von menschlichem Dasein wichtig ist, aber mitnichten mit Identität zu tun hat.

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12.11.2019

Berlin

Nikolai Roskamm (Erfurt): Von Dingen und Gespenstern. Ansichten einer post-fundamentalistischen Stadttheorie

Allgemein gesprochen steht das postfundamentalistische Denken für die Auffassung, dass letzte Gründe in letzter Instanz nicht möglich sind. Ein solches Denken behauptet nicht, dass sich alle Gründe in Luft auflösen, sondern dass sie zu Abgründen mutieren, die permanent bedrängt werden von einer Dimension der Abwesenheit und Kontingenz. Der Lauf der Geschichte, so lautet die These des postfundamentalistischen Denkens, wird von kontingenten und konflikthaften Kräften bestimmt. Kontingent bedeutet, dass alle sozialen Dinge und Abläufe grundsätzlich auch anders sein könnten, dass nichts aus sich heraus und von vornherein (vor)bestimmt ist. Deshalb, weil sie grundsätzlich kontingent sind, sind alle sozialen Abläufe auch konflikthaft. Da alles und jedes auch anders sein könnte, gibt es Alternativen. Um die Geltungsmacht dieser Alternativen wird gestritten. Damit öffnet die postfundamentalistische Kontingenzthese gleichzeitig das Feld des Konflikts.Der Vortrag umkreist aus verschiedenen Blickwinkeln die Implikationen des postfundamentalistischen politischen Denkens und […]

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05.11.2019

Berlin

Sebastian Willert (Berlin): Von Mausoleen, Moscheen und Museen: „Nationale Altertümer“ als osmanisches Erbe?

Auf dem Territorium des Osmanischen Reichs waren Relikte verschiedener antiker Zivilisationen aus einer mehr als 4000-jährigen Besiedlungsgeschichte zu finden. Dieses umfangreiche kulturelle Erbe wurde im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert durch Faktoren wie Abwanderung in ausländische Museen und Zerstörungen durch Baumaßnahmen bedroht. Die Brüder Osman Hamdi Bey und Halil Edhem Eldem widmeten sich als Direktoren des Müze-i Hümayun (Imperiale Museum) dem Schutz der Altertümer im Osmanischen Reich und traten in Opposition zu den ausländischen Museumsinteressen.

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29.10.2019

Berlin

Ziele, Wünsche und Erwartungen an die zweite Dreijahresperiode des Graduiertenkollegs. Kurzvorträge von Michael Lüthy, Hans-Rudolf Meier, Max Welch Guerra.

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09.07.2019

Berlin

Vittoria Capresi: »The Fascist Settlements in Colonial Libya and Italy. Mapping Quantitative and Qualitative data by combining architecture and memories«

How can people’s memories contribute to our understanding of the built environment? How can narratives about spaces shed new light on the mechanisms that govern architecture and buildings? If considering architecture built under fascism, can oral histories suggest an alternative interpretation of facts? Can private stories contribute to the process of decolonisation and at the same time valorisation of this controversial architecture? The subjects of the lecture are the new settlements built by Mussolini in colonial Libya and Italy in the 1930’s. The realisation of the new towns and settlements, both in Italy and in the colony, was a step to achieve the project of internal colonisation launched by Mussolini, which envisaged the shifting of population from regions that were overpopulated and had high unemployment rates, to the newly funded towns. The reclamation of the Agro Pontino, a marsh district […]

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02.07.2019

Berlin

Gabi Dolff-Bonekämper/Hans-Rudolf Meier: »Identität und Erbe. Versuch einer Zwischenbilanz zum Abschluss des ersten Förderzyklus«

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25.06.2019

Berlin

Kathrin Siebert (Zürich): »Keine Furcht vor Monotonie! Rationelle Visionen des Schweizer Architekten Hans Schmidt in der DDR 1956-1969« + Buchpräsentation »Rationelle Visionen«

«Keine Furcht vor Monotonie!» rief der Schweizer Architekt Hans Schmidt (1893–1972) seinen Kollegen in der DDR im August 1956 aufmunternd zu. Gerade erst war «Die große Wende im Bauwesen» (1956) hin zur umfassenden Industrialisierung des Bauens verkündet worden und viele Architekten wehrten sich gegen dieses Diktat. Schmidt hatte bereits in den 1920er Jahren mit industriellen Fertigungsmethoden experimentiert und war im Januar 1956 in die DDR übergesiedelt, um als Hauptarchitekt am Institut für Typung die staatliche Typisierung, Standardisierung und die Entwicklung des industriellen Bauwesens zu leiten. Schmidt blieb bis 1969 in der DDR und begleitete die ersten Jahre des planwirtschaftlich organisierten industriellen Bauens. Er verfasste etliche programmatische Entwürfe und Texte, welche in der öffentlichen Architekturdiskussion jedoch nur ansatzweise wahrgenommen wurden. Seine kritische Auseinandersetzung mit der Architektur und vor allem dem Städtebau der DDR gilt es heute (wieder) zu entdecken. Hans Schmidt […]

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18.06.2019

Berlin

Gabi Dolff-Bonekämper: »Maurice Halbwachs’ “mémoire collective”. Ein Denkmodell.«

Der Soziologe Maurice Halbwachs hat in seinen drei Büchern «Les Cadres sociaux de la mémoire» (1925), «La topographie légendaire des évangiles en Terre sainte» (1941) und «Mémoire Collective» (posthum, erster Druck 1950) die Grundlagen für die heutige Erinnerungsforschung geliefert. Der Begriff „mémoire collective“, in Deutsch „Kollektives Gedächtnis“ ist über die letzten 30 Jahre zum Leitwort der Erinnerungsforschung geworden. Aber was steckt hinter dem Begriff? Wie hat ihn Halbwachs entwickelt? Erfasst er die angestrebte oder oktroyierte Einigkeit einer Gruppe über die Bedeutung vergangener Ereignisse, die im kollektiven Gedächtnis aufbewahrt, ihre Stärke ausmachen sollen? Oder passen auch Streitigkeiten um die „richtige“ Erinnerung in das Modell? Worin besteht genau der Unterschied bzw. der Bezug zum älteren Konzept der „Cadres sociaux“, und warum genau stehen sie im Plural? Halbwachs berichtet in der „Topographie légendaire“ über die topographische (Neu)Verortung von Ereignissen des in der Bibel […]

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11.06.2019

Berlin

»Bauhaus-Erbe, Bauhaus-Identität. Das Bauhaus-Jubiläum und wir.« Kurzvorträge von Winfried Speitkamp, Bernd Rudolf und Ines Weizman

Die Centennarfeier der Gründung des Staatlichen Bauhauses in Weimar ist auch an der Bauhaus-Universität Anlass für mannigfaltige Veranstaltungen und Aktionen zwischen Historisierung, Mystifizierung und Instrumentalisierung der Gründungs-Institution.

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04.06.2019

Berlin

Trina Cooper-Bolam (Ottawa): »The Terrible Gift: A Study in Critical Museological Remediation in Canada«

The late Roger I. Simon’s (2006) statement, “there is no futurity (no break from the endless repetition of a violent past) without memories that are not your own but nevertheless claim you to a responsible memorial kinship and the corresponding thought such a problematic inheritance evokes” (203), implicates us not only in the politics of recognition but also in an economy of memory.

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28.05.2019

Berlin

Giorgia Aquilar (München/Venedig): »Afterlives. Urban Heritage between Salvage and Sacrifice«

«Amid the ruins, Germans mail each other picture postcards still showing the cathedrals and market places, the public buildings and bridges that no longer exist» – notes Hannah Arendt against a post-war urban landscape of remnants.

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21.05.2019

Berlin

Lisandra Franco de Mendonca: »Post-colonial urbanity and after: colonial heritage, amnesia and urban aspirations in Maputo’s Cidade de cimento«

This lecture addresses the urbanization, urbanism, and urbanity in contemporary Maputo, with an emphasis on built heritage issues. The research aimed to provide background for understanding the socio-urban development of the locally dubbed “cidade de cimento” (city built to European standards in the colonial period) and the role of the colonial administration relative to informal processes of urban expansion in the “suburbs” (the location for lower-income, indigenous and “assimilated” groups), which led to the consolidation of a dual planning regime during the second half of the 20th century, enhancing racial-spatial inequalities.

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14.05.2019

Berlin

Sarah Alberti: »Wir [alle] sind das Volk.« Von der Documenta 14 nach Weimar

»Wir (alle) sind das Volk – We (all) are the people« war der Beitrag des deutschen Künstlers Hans Haacke für die documenta 14. Der Satz ist in den Sprachen Arabisch, Bulgarisch, Deutsch, Englisch, Farsi (Dari), Französisch, Polnisch, Russisch, Kroatisch, Kurdisch, Tigrinya (Eritrea, Äthiopien) und Türkisch zu lesen und von einem regenbogenfarbenen Verlauf gerahmt. Das Werk wird vor dem Hintergrund der Ereignisse von 1989 und 1990 interpretiert sowie in Haackes Gesamtwerk eingeordnet. Insbesondere die vom Künstler bzw. den Kuratoren vorgenommene Positionierung der Arbeit an beiden documenta-Standorten in Athen und Kassel erweiterte die inhaltliche Aussagekraft des Werkes. Diese jeweilige Ortsspezifik unterstreichen die zahlreichen Standorte im In- und Ausland, an denen Haackes Arbeit seit der documenta 14 zu sehen war, unter anderem am Bezirksrathaus Molenbeek in Brüssel, am S.M.A.K. Stedelijk Museum voor Actuele Kunst in Gent, am Hunter College in New York oder […]

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29.01.2019

Berlin

Felix Denschlag (Hamburg): Mythen des kollektiven Gedächtnisses

Aleida und Jan Assmanns kulturwissenschaftliches Programm des ‘kollektiven Gedächtnisses’ gewinnt sein Profil auch aus einer scharfen Abgrenzung gegen die Geschichtswissenschaft. Um diese Grenzziehung zu verstehen, muss man sich mit den Ausführungen zum Begriff des Mythos auseinandersetzen, die sich in beider Werk verstreut auffinden lassen.

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15.01.2019

Berlin

Daniel Drascek (Regensburg): Immaterielles Kulturerbe. Aushandlungsprozesse und Kontroversen

Durch die UNESCO-Konvention zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes von 2003 werden nicht mehr nur die absoluten (materiellen) kulturellen Spitzenleistungen als schützenswertes Kulturerbe betrachtet, sondern auch die tradierten kulturellen Ausdrucksformen der breiten Bevölkerung.

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08.01.2019

Weimar

Thomas W. Gaehtgens (Berlin): Die Beschießung der Kathedrale von Reims im Ersten Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges, im September 1914, wurde die Kathedrale von Reims von der Deutschen Armee beschossen und in Brand gesetzt. Das Ereignis löste aufgrund der symboli­schen Bedeutung des Bauwerks als Krönungskirche und Nationaldenkmal weltweite Empörung aus. Die Deutschen galten von nun an als Hunnen und Vandalen, die in den Krieg gezogen seien, die französische Kultur zu zerstören.

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11.12.2018

Berlin

Hermann Schlimme (Berlin): Stadthaus und Palast

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04.12.2018

Weimar

Thomas Topfstedt (Leipzig): Die historische Identität des Ortes. Zum Umgang mit dem städtebaulichen Erbe im Spannungsfeld von Bewahrung und Verlust

Der Vortrag gibt vor dem Hintergrund wechselnder städtebaulicher und denkmalpflegerischer Leitvorstellungen einen Rückblick auf den Umgang mit dem städtebaulichen Erbe in Deutschland nach 1900 bis zur Gegenwart. Dahinter steht die Frage, wie viel Veränderung ein städtebauliches Denkmal verträgt, ohne dass seine historische Identität irreversibel beschädigt wird.

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27.11.2018

Berlin

Anna McWilliams (Stockholm): The Stories of the Two Titanics: Creating Heritage Through Storytelling and Silence

Some stories are told so many times that they become an established narrative. The story of the White Star Line ship Titanic is one of those. It has been told since its tragic sinking in April 1912, through books, films, musicals, museums and in history writing. But not all tales of sinking ships have reached this kind of iconic status. The German cruise ship Cap Arcona – modelled on no other than the Titanic herself – became a popular way to travel across the Atlantic for the rich and famous in the 1930s. During the Second World War she starred as the Titanic in a propaganda film produced by the Nazis. But her end was highly unglamorous: she sank in the Bay of Lübeck on the third of May 1945, capsizing after an RAF strike. The British had not received […]

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20.11.2018

Weimar

Ion Barbu & Andrei Dascalescu: »Planeta Petrila« (Filmscreenig + Q&A)

Die Kohlenmine Petrila (die älteste auf rumänischem Territorium, 1859 zur Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie eröffnet) soll geschlossen und abgerissen werden. Ion Barbu, ein ehemaliger Bergman und heutiger Künstler und Aktivist, versucht das zu verhindern und das für die Identität des Ortes prägende Industrieensemble als Denkmal zu klassifizieren. In Frage steht das Erbe in einem postsozialistischen und postindustriellen Rumänien.

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13.11.2018

Berlin

Felicia Meynersen (Berlin): Historische Tiefe und europäische Dimension. Krisenarchäologie und Kulturerbedaten

Archäologisches und historisches Wissen spielen eine zentrale Rolle in Konstruktion und Identifizierung kulturellen Erbes: Archäologen veränderten – wie andere Forscher auch – Orte in Europa und jenseits Europas, versahen Orte mit Werten und Bedeutungen und vermittelten sie. Diese Prozesse und Dynamiken sind komplex, waren oft hierarchisch und einseitig positioniert. Daher gilt es, einen kritischen Blick auf die Mechanismen zur Konstruktion kulturellen Erbes werfen.

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06.11.2018

Weimar

Jerzy Elzanowski (Ottawa)/Carmen Enss (Bamberg): Cartographies of Catastrophe: Mapping World War Two Destruction in Germany and Poland

By the summer of 1945, an overwhelming number of cities throughout Poland, Britain, and Germany – to name just a few of the most heavily affected countries – existed in different states of decay and decomposition. While authors of European urban histories largely invoke the total and uniform nature of World War Two destruction, war damage maps tell a very different story.

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30.10.2018

Berlin

Stephanie Herold (Bamberg): What a feeling…? Die Begegnung mit dem Objekt als emotionaler Prozess

Während Emotionen in der frühen Theoriebildung der Denkmalpflege von grundlegender Bedeutung waren, wie beispielsweise bei Riegls „Alterswert“ oder Dehios Verständnis von „Pietät“, verloren sie im Zuge einer ‚Verwissenschaftlichung‘ des Fachs vor dem Hintergrund eines positivistischen Wissenschaftsverständisses an Bedeutung.

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23.10.2018

Berlin

Corinne Geering (Leipzig): Bewahren in einer geteilten Gegenwart. Sowjetisches Kulturerbe im internationalen Austausch während des Kalten Krieges

Wie haben Orte, Gebäude oder Objekte internationalen Wert erlangt, der nicht nur Staats-, sondern auch Systemgrenzen überwand? Und wie wurde in diesem Prozess eine gemeinsame Vorstellung der Rolle des kulturellen Erbes in der Gegenwart artikuliert? Dieser Vortrag widmet sich der internationalen kulturellen Zusammenarbeit während des Kalten Krieges, in dessen konfliktreichem Rahmen der Diskurs eines gemeinsamen Erbes der Menschheit konkrete Gestalt annahm und neue Plattformen für internationalen Austausch gegründet wurden.

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09.10.2018

Berlin

Oussouby Sacko (Kyoto): The Role of Architecture Conservation for Communities’ Continuity – Example of Historical Towns Djenne and Kyoto

In this presentation a common question will be asked, namely how to ensure continuity of communities, and what role can architecture restoration or renovation play in that process? These questions will be explored through two completely different communities and situations, historical towns of Djenne and Kyoto. Djenne has been a UNESCO World Heritage Site since 1988 and Kyoto alone has 17 historical monuments listed as UNESCO Heritage Sites.

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10.07.2018

Berlin

Jerzy Elżanowski (Ottawa) / Mercator Fellow 2018: Against a Totalizing Discourse in Heritage: Questioning Erasure in Canada and Poland

Alongside the 2015 decision of the Truth and Reconciliation Commission of Canada to name the In-dian residential school system a “cultural genocide” came a flurry of national commemorative initia-tives largely focused on wars and genocides that happened elsewhere.

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03.07.2018

Berlin

Mariusz Czepczyński (Gdańsk): Heritage Resurrection

Heritage can be seen as a continuous process, based on flexible selections and rejections of a cultural group, but it requires constant choices of facts, narratives and artifacts, to be assimilated as part of own past. Often, what is considered cultural heritage by one generation may be rejected by the next, but be revived by a succeeding generation. One generation’s trash becomes the other generation’s treasure. Heritage is connected with continuity and is voluntary. We think about a cultural transplant, we have a donor and a recipient, and we have an organ, but the donor (usually) has no possibility to choose the recipient. The transplant is rather the result of twists of fate, so ‘cultural transplant’ could actually describe the ongoing process of heritage resurrection or transplantation contemporary Central Europe. In turbulent and insecure times, when everything changes fast, the old, imagined […]

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26.06.2018

Berlin

Małgorzata Popiołek (Berlin): Diktatur der Ästheten. Konstruktion des architektonischen Erbes in Warschau nach dem Zweiten Weltkrieg

Der Wiederaufbau des zerstörten historischen Stadtzentrums von Warschau nach dem Zweiten Weltkrieg galt bisher als die treuste Rekonstruktion in der europäischen Architekturgeschichte. Das geschaffene Viertel war jedoch eine Realisierung des bereits vor und während des Krieges von den polnischen Architekten geplanten Sanierungs- und Restaurierungskonzeptes.

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20.06.2018

Weimar

Salonabend (II): Eine Diskussion des Essays “Es gibt keine kulturelle Identität” von François Jullien

François Julliens Essay “Es gibt keine kulturelle Identität” erschien im Herbst 2017. Jullien hält es für einen Irrtum, den Begriff der Identität auf einen Teilbereich von Kultur zu beziehen. Kulturen ließen sich nicht als Differenz zwischen geschlossenen Identitäten denken. Stattdessen schlägt Jullien die Begriffe des “Abstands” und der “Ressourcen” vor.Diese und weitere von Jullien aufgestellte Thesen möchten die Kollegiat*innen des Graduiertenkollegs “Identität und Erbe” im Rahmes des Salonabends diskutieren.

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19.06.2018

Weimar

Agnieszka Zablocka-Kos (Wrocław): Auf der Suche nach der nationalen Identität – Ausstellungen in Mitteleuropa 1906-1929

In ihrem Vortrag untersucht Agnieszka Zablocka-Kos Ausstellungen mit besonderem Hinblick auf die angespannten nationalen Verhältnisse in mitteleuropäischen Grenzregionen vor und nach dem Großen Krieg. Die verstärkte Identitätssuche manifestierte sich in der Deutschböhmischen Ausstellung in Reichenberg 1906 (Liberec in Tschechien, damals österreichisch), in der Industrie- und Landwirtschaftsausstellung in Tschenstochau 1909 (Częstochowa in Polen, damals russisch) sowie in der Ostdeutschen Ausstellung in Posen 1911 (Poznań in Polen, damals preußisch).Erst durch den Blick auf diese propagandistisch konzipierten Shows erscheint die Breslauer Jahrhundertausstellung 1913 in einem neuen Licht. Im Vortrag wird die These aufgestellt, dass die dortigen Hauptgebäude von Max Berg (Jahrhunderthalle) und Hans Poelzig (Historische Ausstellung) als deutsches Nationaldenkmal und die ganze Ausstellung als eine Kulmination der nationalen Hegemoniebestrebungen vor 1914 zu interpretieren sind. 1929 hat die deutsch-polnische Konkurrenz in den umstrittenen Regionen in zwei weiteren Ausstellungen ihren Ausdruck gefunden: in der Allgemeinen […]

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12.06.2018

Weimar

Jürgen Straub (Bochum): Personale und kollektive Identität. Semantische und politische Aspekte eines sozial- und kulturwissenschaftlichen Grundbegriffs

Mit der Allgegenwärtigkeit des Identitätsbegriffs bereits in den 1970er Jahren wurde seine Bedeutung zunehmend unklar. Seither wurde häufig behauptet, dass das wissenschaftliche Potential des Identitätsbegriffs erschöpft sei. Diese Diagnose war und ist falsch – wenngleich man sich vor dem grassierenden Missbrauch des Begriffs hüten sollte.

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05.06.2018

Weimar

Martin Steinmann (Aarau/Lausanne): Identität und Erbe im architektonischen Entwurf. Das Gewinnerprojekt des Wüstenrot Gestaltungspreises

Ausstellungseröffnung Wüstenrot Gestaltungspreis Die Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar, das Graduiertenkolleg “Identität und Erbe” und die Wüstenrot Stiftung laden Sie und Ihre Freunde herzlich ein zur Eröffnung der Ausstellung

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22.05.2018

Berlin

Daniela Spiegel (Weimar): Römisches Erbe. Wie der Faschismus sich die “Ewige Stadt” aneignete und was davon blieb

Das Rom von heute, auch und gerade das historische Zentrum, wurde städtebaulich und architektonisch wesentlich durch die faschistische Diktatur geprägt – wenngleich dies vielen Besuchern verborgen bleibt. Die ewige Stadt war das Aushängeschild und Schaufenster der faschistischen Diktatur und somit das wichtigste Aktionsfeld des Städtebaus in der Ära Mussolini. Denn hier galt es, eine neue Hauptstadt zu schaffen, die an die Weltgeltung des antiken und des päpstlichen Rom anknüpfen sollte. In dem Vortrag wird dargestellt, wie sich das „Dritte Rom“ im Stadtbild manifestiert und wie die Stadt heute mit diesem Erbe umgeht.

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15.05.2018

Berlin

Stefanie Schüler-Springorum (Berlin): Das “Erbe des deutschen Judentums”. Geschichte als Identitätsstiftung

Heute mag die Öffentlichkeit ihren Blick zufrieden über die blühenden Landschaften der Jüdischen Studien in Deutschland schweifen lassen, dies war jedoch keineswegs immer der Fall. Der Vortrag rekonstruiert die mühsamen Wege und Umwege, auf denen die deutsch-jüdische Geschichtsschreibung 1945 wieder zurück nach (West-)Deutschland fand und macht dabei sowohl die Bedeutung des sich wandelnden politischen Kontexts als auch die jeweiligen persönlichen Beweggründe der ProtagonistInnen deutlich.

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09.05.2018

Weimar

Salonabend (I) Laura Torreiter: Stadtverfall & Stadtsanierung als politische Triebfedern: Leipzig zur Wendezeit

Dass die Friedliche Revolution u.a. in Leipzig ihren Ausgangspunkt nahm und damit zum Ende der DDR beitrug, ist heute fest eingeschrieben in die Erinnerungskultur der Stadt. Die Reportage „Ist Leipzig noch zu retten“ von 1989, fängt die Stimmung von Bewohnern und Verantwortlichen in jenen ereignisreichen Tagen ein. Sie zeigt, dass neben der Forderung nach Freiheit, auch die mangelhafte Versorgung, hohe Umweltbelastung, und der gravierende Verfall der baulichen Infrastruktur, Protest hervorriefen. Die Unzufriedenheit mit den Verhältnissen mündete nach dem Mauerfall in die Volksbaukonferenz, einem offenen Forum mit basisdemokratischem Selbstverständnis, das sich der Erneuerung der Stadt widmete.

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08.05.2018

Berlin

Tino Mager (Delft): Fausts Heimstatt – Die Gegenwart des Gedankengebäudes

Der Vortrag befasst sich mit der über die Zeit hinweg notwendigen Veränderung von architektonischem Erbe. Ein Bauwerk ist stets mehr als ein materielles Objekt, es ist Ergebnis vielfältiger gesellschaftlicher Zusammenhänge. Diese konstituieren nicht nur seine Entstehung, sondern auch sein Werden und seine Wirkung. Goethes Wohnhaus ist ein Ort, an dem diese Zusammenhänge im Laufe der Zeit besonders wichtig geworden sind. Hier soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern das Gebäude überhaupt noch das Haus seines einstigen Besitzers ist.

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24.04.2018

Berlin

Stsiapan Stureika (Vilnius): Heritage Preservation in Belarus: Crossroads and Challenges

During the short span of the 20th century the territory of what is today the Republic of Belarus belonged to the Russian Empire, the Second Polish Republic, the Belarusian People Republic, the Belarusian-Lithuanian Republic and the Soviet Union. Thus heritage protection policies varied accordingly. Dr. Stsiapan Stureika guides us along the entangled passes of the Belarusian history, focusing on its Soviet and Post-Soviet parts. He explores the background and practices of Soviet cultural heritage protection and its interdependencies with international proceedings and gives insights into their transition into policies of a new national state, which the Belarusian Republic became in 1991.

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17.04.2018

Berlin

Aleida Assmann (Konstanz): Eine kurze Geschichte des Identitätsbegriffs

Es gibt gegenwärtig ein starkes Misstrauen gegen den Identitätsbegriff. Das liegt daran, dass er immer häufiger als eine Schranke der Ausgrenzung (wie in Horst Seehofers ‘Heimatministerium’) oder als Instrument der Abwertung Anderer eingesetzt wird (wie in rassistischen Ideologien). Tatsächlich ist der Begriff inzwischen so negativ aufgeladen, dass viele sich fragen, ob er denn überhaupt noch zu gebrauchen ist. Den Begriff der Identität sollte man aber nicht den Identitären überlassen. Deshalb hat der Vortrag zwei Anliegen: zum einen die Geschichte des Identitätsbegriffs zu rekonstruieren und zum anderen etwas von der Bedeutung und Relevanz des Begriffs zurückzugewinnen.

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23.02.2018

Berlin

Things don’t really exist until you give them a name / book launch@pro qm

Die Herausgeber/the editors Diane Barbé, Anne-Katrin Fenk, Rachel Lee and Philipp Misselwitz im Gespräch mit/in conversation with Gabi Dolff-Bonekämper

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13.02.2018

Berlin

Isabelle Anatole-Gabriel (Paris): Heritage protection and human rights: a critical review

The protection of cultural heritage has been emerging in the international law field for almost a century. This might be sufficient to qualify the “History of cultural heritage protection” from the point of view of the judiciary stake it represents in International Law. Nevertheless, expressions of this question in the public space – as witnessed through the conservation of the archeological site of Palmyra during the Syrian conflict – also justify the need for critical thinking about the evolution of the ethics content invested in the cultural heritage protection by international political or judiciary institutions.

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06.02.2018

Berlin

Dietrich Soyez (Köln): Dunkle Industriekultur: Zum Wert ergänzender Narrative in der geographischen Kulturlandschaftspflege

Noch bevor Termini wie ‘Industriekultur’ oder ‘Städtisches Erbe’ in rezenten gesellschaftlichen Diskursen aufgegriffen wurden, entwickelte sich aus frühen Ansätzen der Historischen Geographie die sog. Kulturlandschaftspflege. Ziel war es, Methoden und Anwendungen zu entwickeln, mit denen als wertvoll betrachtete Objekte, Ensembles oder Landschaftsausschnitte bewahrt und überliefert werden können, und zwar in enger Abstimmung mit Akteuren und Regeln der räumlichen Planung.

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30.01.2018

Berlin

Ingrid Martins Holmberg (Göteborg): From ‘Old and Ugly’ to ‘Old and Nice’. On Transformations in Place Identity and Urban Heritage in Sweden

The urban landscape is ordered in many ways. This lecture will focus on the imaginary ordering of urban landscapes and show how such ordering takes on particular moral stances, such as good and bad, nice and ugly or alike, sorting not only materiality and space, but also people and identities. Departing from the Swedish case of Haga – an old-and-ugly urban mixed-use area that was revalued into an old-and-nice dwelling area – this lecture will reveal the discursive play through which these urban imaginaries were not only contested but also complexly converted. We will also address issues of heritagization, temporalization and methodology for the study of unruly imaginaries.

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23.01.2018

Berlin

Sabine Folie (Wien): Das Archiv als Spiegel künstlerischer Forschung und des kollektiven Gedächtnisses

Aus der Perspektive von zwei Künstlerinnen – VALIE EXPORT und Ulrike Grossarth – werde ich zwei Modelle des “archival impulse“ (Hal Foster) als Speicher von kulturellem Gedächtnis und ästhetischer Strategie besprechen. Bei VALIE EXPORT wird ihr Archiv zum Aus- und Nachweis künstlerischer Forschung und gleichzeitig zeigen sich aus der genuin konzeptuellen Praxis Überschneidungen zwischen Archiv und Werk. Die Differenz zwischen dem Dispositiv des Museums und des Archivs wird anhand einer konkreten Ausstellung zum Archiv skizziert.

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22.01.2018

Weimar

Salonabend (III) Luise Helas/Bianka Trötschel-Daniels: Ehrenamt und Identität – bürgerschaftliche Beiträge zur Denkmalpflege in der DDR

In der Denkmalpflege der DDR spielten ehrenamtliche Helfer eine große Rolle. Zum einen war der Staat aufgrund verschiedener wirtschaftlicher Zwänge und Einschränkungen auf die Mithilfe von Bürgern angewiesen. Zum anderen trug die Hilfe, das teilweise stark kriegszerstörte kulturelle Erbe zu bewahren, zur angestrebten Aneignung und Identifikation mit ihm bei. Der Abend gibt Einblicke in System, Aufgaben und Erfolge ehrenamtlicher Helfer in der DDR.

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16.01.2018

Berlin

Ines Weizman (Weimar): Linien im Sand, oder wie Architektur ihre eigene Geschichte dokumentiert

Dieser Vortrag untersucht Architektur im besonderem Hinblick auf ihre dokumentarischen Qualitäten. Dabei soll Architektur als ein sich in seiner Performativität und Materialität veränderndes und die Geschichte dokumentierendes Objekt untersucht werden. Anhand der Geschichte eines Zollhauses auf den Golanhöhen, das dort als “Bauhaus” bezeichnet wird, soll eine Rückschau auf die einhundertjährige Geschichte der Architekturmoderne auf beiden Seiten der sogenannten Sykes-Picot-Linie versucht werden. Fragen zur Erhaltung der baulichen Ruinen entlang dieser konfliktreichen Grenze verbinden sich sowohl mit komplexen Fragen zur beidseitigen Exil-, Migrations- und Krisengeschichte als auch mit Fragen zu dokumentarischen Medien und Methoden.

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09.01.2018

Berlin

Susanne Hauser (Berlin): Entwurf und Ort – Entwerfen als lokalisierter Prozess

Mein Vortrag befasst sich mit dem Entwerfen als lokalem Prozess. Dieses Thema ist ein Versuch, es mit zwei Gegenständen zugleich aufzunehmen: mit der Beschreibung jenes analytischen, projektiven und synthetisierenden Vorgehens, das im Kern der Architektur wie aller Gestaltungsvorgänge steht, und mit dem Konzept des Ortes, das in den letzten Jahrzehnten angesichts von Migration, Globalisierungsprozessen und technologischen Entwicklungen immer wieder Gegenstand von Vergewisserungen war. Beide Konzepte werde ich recht abstrakt abhandeln – allerdings in der Überzeugung, dass diese Art der Abstraktion in der Lage ist, Perspektiven auf geografisch und politisch konkrete Situationen zu werfen.

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20.12.2017

Weimar

Salonabend (II) Elena Radoi: Byzance après Byzance – Ein Wunder der Geschichte in einem slawischen Meer. A brief view on the self-representation of romanians in media

„Die Juden betrügen. Die Türken tun Böses. Und die Rumänen lieben und leiden wie Jesus Christus.“ (Aferim!, 2015) Nation und Nationalismus: diese Kräfte gestalten unsere heutige Welt erheblich. Nation wie Nationalismus werden in den Medien abgebildet und erreichen so ein breites Publikum. Der Abend nähert sich einem wenig sichtbaren Identitätsdiskurs: dem Rumänischen. Anhand von Filmen, Fotografien, Werbespots und Fernsehsendungen lässt sich ein rumänisches Selbstporträt skizzieren – mal humorvoll, mal dunkel. Wer sind die Rumänen, wie stellen sich selbst in den genannten Medien dar und: Wer sind dann noch die Anderen?

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19.12.2017

Berlin

Mirjam Brusius (Oxford/London): What counts as preservation? Heritage discourses in colonial contexts

Current crises involving the destruction of archaeological sites in the Middle East raise questions about the very concepts of preservation and ‘heritage’ and how it developed across the 19th and 20th centuries. To many archaeologists and heritage professionals, preserving these legacies seems an obvious and unproblematic goal, from artifacts in museums and storage magazines, to archaeological sites and monuments. But what counts as ‘preservation’, which objects or sites are preserved (or not), and who decides? So far only a few voices challenge the idea that the preservation of heritage depends on the widely accepted ‘UNESCO approach’. In this lecture and seminar, we will discuss these questions against the backdrop of the variety of approaches, technologies and practices towards preservation by local institutions and people. We will also discuss how photography and Western media have visually documented the destruction of heritage, […]

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12.12.2017

Berlin

Mada Saleh (Berlin): Towards new identities: Architecture as a tool for state building (examples from Syria and Iraq)

Architectural monuments are a perfect materialization of history, whether modern or old, they still represent a very good material symbolization of the basic economic, social and political characteristics of the era they were built in. This very specific historical and symbolising value unifies different Syrian monuments such as Al-Hijaz station, the Umayyad mosque in Damascus, Aleppo citadel, Apamea main street and collonades and Palmyra temples and colonnade and al-Hijaz station in Damascusarches. The strong historical symbolism they share, has qualified them to play a major role in the state building process in Syria. Together with other modern architectural monuments, they became an identity symbol of the modern Syrian Arab Republic.

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28.11.2017

Berlin

Gerhard Vinken (Bamberg): “Wessen Erbe?” – “Wer Spricht?” Sharing Heritage und seine Grenzen

Ist der Slogan Sharing Heritage mehr als eine Fortsetzung der versöhnlerischen Lippenbekenntnisse a la “Erbe der ganzen Menschheit” und “allen Völkern der Erde”, mit der die UNESCO ihre Politik durchaus erfolgreich untermalt? Die Postcolonial-Forschungen haben energisch andere Fragen in das Zentrum gerückt. “Whose Heritage?” ist eine Machtfrage und eine Frage der Deutungshoheit, wo letzten Endes entscheidend ist, wer (für wen) spricht (sprechen kann). Der Vortrag zeigt an exemplarischen Beispielen, das die Aneignung von Kulturerbe oft konfliktträchtig ist – und entlang sehr unterschiedlichen Konfliktlinien verläuft.

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21.11.2017

Berlin

Bernhard Siegert (Weimar): Gefährliche Agency – Über Eigentum, Besitz, Zirkulation und Ausstellung von Masken der nordamerikanischen Nordwestküstenindianer

Wie ist Identität an Erbe und Vererbung in anderen Ontologien als der europäisch-naturalistischen gebunden? Wie ist “Identität” in animistischen Ontologien wie zum Beispiel bei den First Nations der amerikanischen Nordwestküste an das Eigentum von Objekten (Masken z. B.) gekoppelt, deren Handlungsmacht (“agency”) die Zirkulation von Körperformen zwischen Nichtmenschen und Menschen thematisiert und performiert und dadurch sozialen Rang und politische Macht stabilisiert? Welchen Sinn kann hier der Begriff “Identität” überhaupt haben? Wie greift der “Erwerb” solcher Objekte durch Sammler, wie greift das Zeigen solcher Objekte in Museen in das hybride Akteurs-Netzwerk animistischer Kollektive ein? Welche Probleme können aus der Repatriierung von Objekten, die im Besitz privater oder öffentlicher Sammlungen sind, entstehen?

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07.11.2017

Berlin

Waleed Karkabi (Haifa): Toward a new architecture – Haifa Modernism

At the beginning of the Twenties of the last century, Haifa was chosen to be the administrative center of the Mandate in the Middle East. That was the Golden Age of Haifa. Till then the Arabic traditional architecture was dominating. At the beginning of the Thirties, when the Jewish emigration begins from Europe, after the rise of the Nazi regime, they found a ready base for building projects to implement. The Jewish architects, brought with them the new avant-garde style, the international style in architecture which was in full contrast with the local building traditions. When Europe was preparing itself to war, Haifa was full of ambitious modern projects. The Modernism in Palestine was adapted to the local climate with shading elements, pergolas on the top roofs etc. The result was a gorgeous collection of modern buildings. In addition there […]

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06.11.2017

Weimar

Salonabend (I) Wolfram Höhne: Orte, Räume, Morphologien – Architektur im Dokumentarfilm

Das Ansehen eines Filmes stellt dessen Zuschauer*innen vor die Aufgabe, sich räumlich zu orientieren. Zugleich wird der Raum, in dem sich ein Film abspielt, von dessen Autor*innen organisiert. Im Laufe des Abends werden drei Filmausschnitte vorgestellt, die jeweils einen Ort, ein Gebäude und die historischen Veränderungen von Architekturen zum Thema haben. Anhand dieser Beispiele sollen die Potenziale wie die Grenzen filmischer Wissensproduktion zu architekturtheoretischen Fragestellungen diskutiert werden.

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17.10.2017

Mark Escherich (Weimar): Denkmalpflege und DDR-Nachkriegsmoderne

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20.06.2017

Berlin

Michael Lüthy: Mobilien statt Immobilien. Identität & Erbe aus Sicht einer Kunstwissenschaft beweglicher Artefakte

Welche Verschiebungen ergeben sich, wenn die Objekte, nach deren Identität und Erbe wir fragen, keine Architekturen, keine Städte und auch keine Landschaftsräume sind, sondern bewegliche Artefakte? Wie lassen sich Identität und Erbe von Objekten bestimmen, die nicht an einen Ort gebunden, sondern mobil sind – und zwar in einem so prinzipiellen Sinne, dass deren Mobilität zu ihrer Identität gehört? Über diese prinzipielle Frage hinaus untersucht der Vortrag die Rolle, die das Museum bei der Formung von Identität und Erbe dieser Objekt spielt – als Institution, die den mobilen Objekten einen vorübergehenden oder längerfristigen Ort gibt.

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06.06.2017

Berlin

Barbara Schönig: Schreckgespenst, Legende, Mythos – Der soziale Wohnungsbau als Erbe des Wohlfahrtsstaats

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23.05.2017

Berlin

Christoph Bernhardt: Authentizität und Authentisierungen des baulichen Erbes aus stadthistorischer Perspektive

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09.05.2017

Berlin

Sigrun Langner: Konstruierte Landschaften – kartografische Raum- und Identitätsentwürfe

Konstruierte Landschaften – kartografische Raum- und Identitätsentwürfe „Die wahre Landschaft ist im Kopf“* – diese Aussage des schwedischen Kulturwissenschaftlers Ovrar Löfgren (1994) deutet bereits darauf hin, dass Landschaften mehr sind als eine physisch-materiell beschreibbare geografische Realität, die unabhängig von menschlicher Wahrnehmung existiert. Landschaft als soziales Konstrukt ist das Ergebnis individueller Wahrnehmungsprozesse und Bewertungen, welche wiederum durch soziale Interaktionen und gesellschaftliche Diskurse beeinflusst sind.

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25.04.2017

Berlin

Daniela Spiegel: Konstruierte Identität – Gelebtes Erbe. Die Neustädte des italienischen Faschismus auf dem Agro Pontino

Unter der Herrschaft des Faschismus entstanden im Italien der 1930er Jahre moderne Planstädte, die unter Rückgriff auf traditionelle Stadttypologien bewusst als Orte einer neuen politischen und gesellschaftlichen Identität konzipiert wurden, zugleich jedoch fest in der landeseigenen Kultur verankert sein sollten.

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11.04.2017

Berlin

Eva von Engelberg-Dockal: Die Neuen Altstädte. Zur Frage nach dem Erbe in der historisierenden Architektur

Die sogenannten Neuen Altstädte, wie der Dresdener Neumarkt (ab 2005) und das Dom-Römer-Areal in Frankfurt am Main (ab 2012), können als Beispiele der aktuellen Heritage-Produktion gelten. Die vor allem von den Facheliten kritisierten Neubauten werden von scheinbar immer größer werdenden Kreisen der Bevölkerung befürwortet und oftmals erkämpft. Doch wie viel Erbe steckt in den „Neuen Altstädten“? An welches und damit an wessen Erbe wird in den historisierenden Ensembles angeknüpft und mit welchen formalen Mitteln geschieht dies? Welche Rolle spielt dabei die im zeitgenössischen Bauen an Bedeutung gewinnende historisierende Architektur?

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14.02.2017

Berlin

Martina Löw: Zukunft und Erbe. Über Melancholie und Kälte in neuen Stadtentwürfen und Stadtvisionen

Welches Erbe trägt die südkoreanische Smart City Songdo in sich? Wie imaginiert der Schriftsteller Kevin Barry seine Heimatstadt Limerick im Jahr 2030? Martina Löw folgt im Vortrag der Spur des modernen Erbes in die Stadt von morgen.

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31.01.2017

ENTFÄLLT! Susanne Hauser: Entwurf und Ort. Entwerfen als lokalisierter Prozess

Die Veranstaltung muss leider krankheitsbedingt entfallen.

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24.01.2017

Berlin

Sybille Frank: Critical Heritage Studies und die Sicht der Soziologie auf das Thema.

Die Vorlesung führt in verschiedene theoretische Perspektiven der interdisziplinären angloamerikanischen Heritage-Debatte ein und beleuchtet insbesondere die Rolle der Soziologie bei der bisherigen Konzeptualisierung von Heritage/Erbe. In einem ersten Teil werden die verschiedenen theoretischen Schulen rekonstruiert, welche die angloamerikanische Heritage-Debatte bislang geprägt haben. Teil 2 unterzieht den aktuellen Stand der sozial- und kulturwissenschaftlichen Erbe-Forschung anhand einer kritischen Betrachtung des Innovationspotenzials der Critical Heritage Studies einer Revision. Der letzte Teil der Vorlesung reflektiert die vielfältigen Herausforderungen, vor denen das Feld der interdisziplinären Erbe-Forschung heute steht.

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17.01.2017

Berlin

Stefanie Bürkle: MIGRATING SPACES. Identität durch Architektur im Kontext türkischer Remigration

Im aktuellen Diskurs um Migration und Integration gibt es einen bislang nur wenig beachteten Aspekt: Die Migration von Räumen. Mit den Menschen wandern auch Räume und Bilder, kulturelle Praktiken und Lebensweisen. Am Beispiel von Häusern der „Almanci“, der zurückgekehrten, ehemaligen Türkischen Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, hat Stefanie Bürkle das spannungsreiche Beziehungsgeflecht zwischen deutsch-türkischer Identität und gebautem Raum untersucht.

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13.12.2016

Berlin

Winfried Speitkamp: Identität durch Erbe? Das historische Jubiläum als Beispiel.

Der Historiker erläutert seinen Themenschwerpunkt: »Die Zahl der Jubiläen scheint beständig zuzunehmen, die Anlässe werden immer vielfältiger, der Rhythmus der Feiern wird kürzer und der Aufwand immer größer. Das Luther-Jubiläum 2017 wird schon seit 2008 durch eine Luther-Dekade eingeführt, das Marx-Jubiläum 2018 ist bereits 2016 durch Denkmal-Enthüllung und weitere Veranstaltungen eingeleitet worden. In meinem Vortrag werde ich anhand ausgewählter Beispiele zentrale Dimensionen der Jubiläumskultur vorstellen.«

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06.12.2016

Berlin

Thekla Schulz-Brize: Das Erbe der antiken Architektur zwischen Identifikation, Bewahrung und Zerstörung

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29.11.2016

Berlin

Max Welch Guerra: Identität und Erbe. Ein gesellschaftswissenschaftlicher Zugang am Beispiel der Topographie der Moderne.

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08.11.2016

Berlin

Etienne Francois: Berlin als Emblem des europäischen 20. Jahrhunderts

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01.11.2016

Berlin

Hans-Rudolf Meier: Einführung in die Ringvorlesung und die Ziele des Graduiertenkollegs

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25.10.2016

Berlin

Gabi Dolff-Bonekämper: Identität und Erbe. Konzepte und Modelle

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