Rave:Turnaround. Transformationsprozess und Ravekultur in Ostdeutschland (Performance, GER)

In dem Tanzsolo RAVE:TURNAROUND widmet sich die Choreografin und Tänzerin Mandy Unger (alias M.over) dem ostdeutschen Transformationsprozess der 1990er Jahre. Die Überlagerung von Neubeginn und Untergang, Verlusten und Chancen stellte die Menschen während der Wendezeit vor besondere Herausforderungen. Berliner Underground Raves konservierten die anfängliche Euphorie der Wiedervereinigung und trugen dazu bei, Zukunftsängste zu verdrängen. Im Rahmen eines interdisziplinären Residenzprogramms des Thüringer Theaterverbandes begann 2022 die Recherche für das Tanzsolo RAVE:TURNAROUND. Die Solo-Performance stellt die ambivalente Stimmung jener Zeit zwischen Rausch und Angst gegenüber. Sie führt durch die Erfahrungen der 1990er Jahre und erprobt interaktive Momente mit dem Publikum sowie die rein physische Erfahrung eines Raves – das Toben, Tanzen, Rauschen, Bouncen, Loslassen. Das Phänomen Wende wird hier nicht nur historisch betrachtet, sondern auch wortwörtlich genommen und körperlich untersucht.