24.11.2022
09:30
Die diesjährige Jahrestagung des Graduiertenkollegs lenkt den Fokus auf die Objekte, die bei der Erforschung von Erbe- und Identitätskonstruktionen in den Blick geraten: Wenn Dinge auf manchmal konflikthafte Weise symbolisch aufgeladen werden, können sie als „Erbe“ relevant für Gemeinsamkeitswahrnehmungen und Selbstentwürfe werden. Narrative, die Bezüge auf Erbe strukturieren, stehen also in Zusammenhang mit bestimmten Materialisierungen, wie etwa mit Artefakten, Gebäuden, Orten, Fotos, Bildern oder Texten. Welche Erkenntnisse über gegenwärtige Bezüge auf Vergangenheiten ergeben sich dann durch den Blick auf solche Dinge? Wie werden Dinge von bestimmten Akteur:innen zum Beispiel als bedeutsam, irrelevant oder anstößig konzipiert, tragen sie Verfestigungen von sozio-kulturellen Bedeutungen mit sich und können vormals übersehene Dinge neue Erbekonstruktionen anregen? Mit dem zunehmenden Interesse an Erbekonstruktionen, die außerhalb autorisierter Diskurse entstehen, erhält diese Perspektive eine neue Wichtigkeit: Nicht nur die relevanten Forschungsobjekte vervielfältigen sich, sondern auch die widersprüchlichen Aneignungen […]
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