Ellen Pupeter
Kurzvita
- Seit 08/2020 Assoziierte Doktorandin am Leibniz Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Abt. Public History
- 2018-2019 Wissenschaftliches Museumsvolontariat, Kulturamt/Zitadelle Spandau, Berlin.
- 2016-2017 Studentische Mitarbeiterin in der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Museum in der Kulturbrauerei, Berlin
- 2015-2018 Studentische Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Uwe Puschner, Arbeitsbereich Neuere Geschichte, Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin
- 2014-2018 Masterstudium der Public History, Freie Universität Berlin
- 2011-2014 Bachelorstudium der Geschichte, Politikwissenschaft und Lateinamerikastudien, Freie Universität Berlin und University of Limerick/IRL
Kontakt
Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Denkmalpflege
DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“
D-10623 Berlin
Sitz: Ernst-Reuter-Platz 1 | BH-A 340
D-10587 Berlin
ellen.pupeter[at]tu-berlin.de
Eine „Neue Kulturelle Weltordnung“? Die Restitution von Kulturgütern im Kontext der Dekolonisierung, ca. 1970-1990
Das Dissertationsvorhaben untersucht die Debatten über eine mögliche Restitution von Kulturgütern in ihre Ursprungsländer als Gegenstand der Dekolonisierung und der Nord-Süd-Beziehungen im Zeitraum der späten 1960er bis Ende der 1980er Jahre.
Mit ihrer Unabhängigkeit forderten zahlreiche Staaten in Afrika und Asien die Rückgabe von Kunst- und Kulturgegenständen, die während der Kolonialzeit in die Länder des Globalen Nordens transloziert worden waren. Seit Beginn der 1970er Jahre wurde die Restitutionsfrage unter dem Leitbegriff einer „neuen kulturellen Weltordnung“ in den Organisationen der Vereinten Nationen diskutiert. Gleichzeitig fanden bilaterale Verhandlungen über die Rückgabe einzelner Objekte aus zumeist ethnologischen Museumssammlungen statt. Die Forderungen der Länder des Globalen Südens richteten sich dabei nicht nur gegen die letzten Kolonialmächte Europas, sondern betrafen auch die Bundesrepublik und die DDR. In beiden deutschen Staaten befanden sich infolge der früheren Sammlungstätigkeit in den Kolonien und innerhalb kolonialer Netzwerke große Bestände außereuropäischen Kunst- und Kulturguts. Entsprechend fand, wiewohl unter unterschiedlichen Bedingungen, beiderseits der Grenze eine intensive Beschäftigung mit der Restitutionsfrage statt.
Das Projekt untersucht die Entstehung und Entwicklung der Auseinandersetzung über die postkoloniale kulturelle Restitution an den Schnittstellen von internationalen Organisationen, bilateralen Verhandlungen, auswärtiger wie nationaler Kulturpolitik und Museum. Dabei soll deutlich werden, inwiefern verschiedene Aushandlungsräume und Akteure sowie Interpretationen der Kolonialvergangenheit und Positionierungen im weltpolitischen Gefüge des Kalten Krieges den Umgang mit Restitutionsforderungen bedingten.
Veröffentlichungen
Pupeter, Ellen: Eine Frage der Glaubwürdigkeit? Postkoloniale Restitution und DDR-Kulturpolitik in den 1970er und 1980er Jahren, in: Zeitgeschichte-online, März 2020, URL: https://zeitgeschichte-online.de/node/58121.
Ellen Pupeter, Restitution, Rückgabe oder Transfer? Ein langer Streit um den passenden Begriff, in: Zeitgeschichte-online: Dossier Restitution und Postkolonialismus. Zeitgeschichtliche Perspektiven auf die Debatten der Gegenwart, Februar 2021, URL: https://zeitgeschichte-online.de/themen/restitution-rueckgabe-oder-transfer.
Kontroverse Institutionen. Deutungskämpfe in und um Museen, Sektionsbericht Historikertag 2021 vom 12.11.21, URL: https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-9141
Vorträge
Restitution und Dekolonisierung 1973-2021, Ringvorlesung Akteure der Denkmalpflege. Berichte aus der Praxis am Lehrstuhl für Denkmalpflege/ Heritage Sciences der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 18.05.2021.
Die Kunst der Anderen. Die Bundesrepublik, die DDR und die postkoloniale Kulturgutrestitution im Kalten Krieg, 30. Brown Bag Breakfast im Berliner Kolleg Kalter Krieg/ Berlin Center for Cold War Studies, 06.05.2021.
Eine „neue kulturelle Weltordnung“? Dekolonisierung und Restitution von Kulturgütern in den 1970er und 1980er Jahren, Doktorand*innen-Kolloquium am Leibniz Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, 04.02.2021.
„Die Restitutionspolitik der DDR“, Interview vom 01.08.22 für Art in Networks – The GDR and its Global Relations, URL:https://artinnetworks.webspace.tu-dresden.de/de/beitraege/die-restitutionspolitik-der-ddr