Sarah Alberti: »Wir [alle] sind das Volk.« Von der Documenta 14 nach Weimar

»Wir (alle) sind das Volk – We (all) are the people« war der Beitrag des deutschen Künstlers Hans Haacke für die documenta 14. Der Satz ist in den Sprachen Arabisch, Bulgarisch, Deutsch, Englisch, Farsi (Dari), Französisch, Polnisch, Russisch, Kroatisch, Kurdisch, Tigrinya (Eritrea, Äthiopien) und Türkisch zu lesen und von einem regenbogenfarbenen Verlauf gerahmt. Das Werk wird vor dem Hintergrund der Ereignisse von 1989 und 1990 interpretiert sowie in Haackes Gesamtwerk eingeordnet. Insbesondere die vom Künstler bzw. den Kuratoren vorgenommene Positionierung der Arbeit an beiden documenta-Standorten in Athen und Kassel erweiterte die inhaltliche Aussagekraft des Werkes. Diese jeweilige Ortsspezifik unterstreichen die zahlreichen Standorte im In- und Ausland, an denen Haackes Arbeit seit der documenta 14 zu sehen war, unter anderem am Bezirksrathaus Molenbeek in Brüssel, am S.M.A.K. Stedelijk Museum voor Actuele Kunst in Gent, am Hunter College in New York oder am Khalil Sakakini Cultural Center in Ramallah. Seit August 2018 hing bzw. hängt es parallel an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, an den Kunstsammlungen Chemnitz, der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, am Marktplatz in Zwickau sowie seit April 2019 an der Bauhaus-Universität Weimar.

Die Kunsthistorikerin und Journalistin Sarah Alberti ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Architektur und Urbanistik und
Kollegiatin am Graduiertenkolleg »Identität und Erbe«. Sie ist Mitinitiatorin der Aktion in den deutschen Städten.

Hans Haacke, 1936 in Köln geboren und seit 1998 Ehrendoktor an der Bauhaus-Universität Weimar, zählt zu den Begründern der politischen und gesellschaftlich operierenden Konzeptkunst.

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