Sehr herzlich möchten wir Sie im Wintersemester 2020/21 begrüßen! 

Der erste Newsletter des neuen Semesters enthält neben dem Programm unserer Ringvorlesungsreihe (Start am 10.11.) auch das Konferenzprogramm der 4. Jahrestagung des Graduiertenkollegs »Praktiken der Erbens« am 19. und 20.11.2020. Die Veranstaltungen werden aufgrund von COVID19 und den Eindämmungsmaßnahmen zur Pandemiebekämpfung im digitalen Raum stattfinden.  

Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, Sie über die bisher erfolgreich abgeschlossenen Promotionen der Kollegiat*innen der 1. Kohorte zu informieren, und Ihnen zugleich mit einem neuen Format die Doktorand*innen der 2. Kohorte vorzustellen, die seit Oktober 2019 ihre Forschungen aufgenommen haben. Den Anfang machen Svenja Hönig und Darja Jesse, die einen persönlichen Einblick in ihre Arbeiten geben und davon berichten, was es für sie bedeutet, im Spannungsfeld der Thematik »Identität & Erbe« zu promovieren. 
Einen Überblick über die aktuellsten Publikationen unserer Kollegmitglieder finden Sie am Ende des Newsletters.

Nicht zuletzt wollen wir Michael Lüthy verabschieden, der seit dem 1. Oktober die Professur für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart inne hat.
RINGVORLESUNGSREIHE »IDENTITÄT UND ERBE«
 
Auch weiterhin findet unsere Ringvorlesungsreihe nur im digitalen Raum statt. Wenn Sie sich den Vortrag live anhören möchten, so melden Sie sich bitte bis zum 9. November unter simone.bogner(at)tu-berlin.de an. Sie erhalten dann einen einmaligen Zugangslink.
Wir laden Sie außerdem herzlich ein, sich die Vorträge des Wintersemesters 2020/21 später unter https://www.identitaet-und-erbe.org/podcast/ anzuhören. 


10. November 2020, 18:30 Uhr
Hartmut Rosa (Jena): »Affirmation oder Transformation? Resonanz und Echo im Umgang mit der Geschichte«

Der Vortrag geht der Frage nach, wie ein ‚mediopassives‘ Verhältnis zur Geschichte aussehen kann. Damit ist eine Daseinsform gemeint, welche auf geschichtliche Gewordenheit reagiert und antwortet, ohne durch sie gebunden zu sein. Als Ausgangspunkt soll die Analyse der Beziehungsformen Resonanz und Echo dienen: Resonanz ist die Transformation der Identität durch die Begegnung mit dem Anderen. Echo ist dagegen die Affirmation der Identität durch Abgrenzung oder Nostrifizierung des Anderen.

Hartmut Rosa, 
geb. 1965 im Schwarzwald, ist seit 2005 Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und seit 2013 zugleich Direktor des Max-Weber-Kollegs an der Universität Erfurt. Davor lehrte er an der Universität Augsburg, an der Universität Duisburg-Essen und an der New School for Social Research in New York. 2016 war er als Gastprofessor an der FMSH in Paris. Er promovierte 1997 an der Humboldt-Universität zu Berlin und habilitierte sich 2004 in Jena. Er ist Herausgeber der internationalen Fachzeitschrift Time & Society. 2006 erhielt er den Thüringer Forschungspreis für Grundlagenforschung, 2016 den Tractatus Preis für philosophische Essayistik und 2018 den Erich-Fromm-Preis. Er leitet mehrere Forschungsprojekte, darunter die von der DFG-geförderte Kollegforschergruppe ‚Landnahme, Beschleunigung, Aktivierung. Dynamik und (De-) Stabilisierung moderner Wachstumsgesellschaften’. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und weltweit rezipiert. Zu den wichtigsten Veröffentlichungen zählen: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung (Berlin: Suhrkamp 2016); Beschleunigung. Die Veränderungen der Zeitstrukturen in der Moderne (Frankfurt/M.: Suhrkamp 2005); Identität und kulturelle Praxis. Politische Philosophie nach Charles Taylor (Frankfurt/M. und New York: Campus 1998) sowie Soziologische Theorien (mit David Strecker und Andrea Kottmann (Konstanz: UVK/UTB 2007).
Ringvorlesungsreihe
Semestertermine WS 20/21

10.11.2020
Hartmut Rosa (Jena): 

»Affirmation oder Transformation?
Resonanz und Echo im Umgang mit der Geschichte«

24.11.2020
Zvi Efrat (Tel Aviv): 

»Tropical Modernism - The Case of Life Campus in Nigeria«

01.12.2020
Marcus Funck (Berlin):
»Böses Erbe. Antisemitische und rassistische Relikte
im öffentlichen Diskurs«

08.12.2020
Ilka Quindeau (Berlin): 
»Spur und Umschrift. Grundlinien Psychoanalytischer Erinnerungstheorie«

05.01.2021
Heike Delitz (Frankfurt, Oder/Bamberg): 
»Unmögliche, und notwendige kollektive Identität – und 
die Bedeutung von Architekturen«

12.01.2021
Norbert Frei (Jena):

»Der Nationalsozialismus im Gedächtnis der Deutschen, 1945 bis heute«

20.01.2021
(Achtung! Mittwoch, Beginn 18.00 Uhr)
Mirjam Wenzel (Weimar): 

»Plurale jüdische Gegenwart in Deutschland und
die Kritik von Jüdinnen und Juden an der deustchen Gedenkkultur«

26.01.2021
Angela Schwarz (Siegen):
Eintauchen in die Vergangenheit?

»Angebote virtueller und analoger Geschichtswelten
zwischen historischem Erbe und Vermarktung populärer Geschichte«

02.02.2021
Barbara Schönig (Weimar):
»Transformation als Erbe: Wohnen in Ostdeutschland.
Der Beitrag der Interdisziplinären Wohnungsforschung zu ›Identität und Erbe‹«

09.02.2021

Nikita Dhawan (Gießen):
»What difference does it make?«
4. JAHRESTAGUNG »PRAKTIKEN DES ERBENS«  
19.–20. NOVEMBER 2020/ ONLINE


»Praktiken des Erbens – Metaphern, Materialisierungen, Machtkonstellationen«

Identitäten werden durch konkrete Bezugnahmen auf Vergangenheit geformt. Diese Bezugnahme auf Vergangenheit, die von materieller oder auch immaterieller Gestalt sein kann, lässt sich als Praxis des Erbens begreifen. Allerdings wird diese Erbepraxis nicht durch stabile Erbebeziehungen geprägt, sondern stellt einen öffentlichen und konfliktdurchzogenen Aneignungsprozess dar. Mit einer Perspektivierung der ‚Praktiken des Erbens‘ sollen auf unserer 4. Jahrestagung nicht die konkreten ‚Erinnerungsorte‘ (Pierre Nora), sondern die unterschiedlichsten sozialen und institutionalisierten Praktiken sowie die kulturellen Techniken der Bezugnahme auf Vergangenheit und Konstitution von Identität thematisiert werden.

Die Tagung findet aufgrund der derzeitigen Entwicklung hinsichtlich COVID19 online statt.
Anmeldemodalitäten: Um Anmeldung unter anmeldung(at)identitaet-und-erbe.org wird mit Angabe des vollständigen Namens und optional mit Institution bis einschließlich 10. November 2020 gebeten. Die Zugangsdaten und alle wichtigen Informationen zur Vorbereitung erhalten Sie vor der Konferenz per Email.

PROGRAMM

Donnerstag, 19. November 2020

12.00   Gabi Dolff-Bonekämper & Hans-Rudolf Meier: Begrüßung und Einführung

A: Erbe und Erben (Moderation: Svenja Hönig)

12.20   Stefan Willer (Berlin): »Übertragungen: Erbe als Metapher, Metapher als Erbe« 

13.00   Giorgia Aquilar (Venedig/Weimar): »Metaphors, Discourses, Becomings«

13.40   Bernd Euler-Rolle (Wien): »Denkmalpflege als Erbepraxis«

14.20  Pause

B: Konflikte des Erbens und Nicht-Erbens (Moderation: Aysegül Dinccag)

14.50   Elizabeth Sikiaridi (Höxter/Amsterdam): »Hybrid Heritage« 

15.30   Robert Skwierblies (Berlin): »Das eingehegte Exotische. Wie außereuropäische Kulturgüter zu europäischem Kulturerbe wurden«

16.10   Anna Kutkina (Helsinki): »Inheriting Lenin? Decommunization and Multivocality in post-Euromaidan Ukraine«

16.50  Pause

C: Materialisierungen und Diskursivierungen im städtischen Kontext (Moderation: Ortrun Bargholz)

17.20   Alexandra Klei (Hamburg): »Wie das Bauhaus nach Tel Aviv kam“ – Re-Konstruktion eines (deutschen) Narrativs«

18.00   Jörg Springer (Weimar/Berlin): »Verändern, um zu Bewahren: Bauen als Erbepraxis«

18.40   Verena von Beckerath (Weimar/Berlin): »Two Houses (Film)« (38min)

19.30   Schluss 


Freitag, 20. November: Erben als Kulturtechnik

09.00   Begrüßung und Einleitung 

D: Auswählen und Bestimmen (Moderation: Juliane Richter)

09.25   Mareike Späth (Hannover): »Wessen Erbe zählt?« 

10.00   Raheem Oluwafunminiyi (Abere, Nigeria): »Inheriting an Artistic Legacy: The Duro Ladipo Museum at the CBCIU (Nigeria) and the Construction of Perpetual Image«

10.35  Pause

11.05   Valerija Kuzema (Lüneburg): »Vom Kampf der Richtungen zum Kampf der Rezeptionen. Die Erben der sowjetischen Avantgarde«

11.40   Gruia Badescu (Konstanz): »Syncretic place-making: Architects, collective memory and cosmopolitan heritage in Sarajevo and beyond«

12.15  Mittagspause

E: Beherrschen und Instrumentalisieren(Moderation: Michael Karpf)

13.30   Ronny Grundig (Potsdam): »Nationale Kultur statt privates Erbe. Nachlässe britischer Landadeliger nach dem Zweiten Weltkrieg.«

14.05   Özge Sezer (Cottbus): »Village as Production: Inheriting the Planned Rural Settlements in Early Republican Elazığ, Turkey«

14.40  Pause

F: Adaptieren und Infragestellen (Moderation Katharina Rotté)

15.10   Inge Manka (Wien): »Diskurs statt Heilung. Zu den Chancen, die Gestaltung von Erinnerungsorten nicht nur als (Er-) Lösungsinstrument zu sehen.«

15.45   Karolina Hettchen, Monique Jüttner (Cottbus): »Unterdenkmalstellung – eine Praktik des guten Wohnens? Zwei Berliner Siedlungen im Vergleich«

16.20  Julian Blunk (Berlin): »Walpoles Hand und Füsslis Fuß: Das Gespenst als kultureller Erblasser«

16.30  Diskussion 

17.30  Schluss der Tagung


Aktuelle Informationen finden Sie auch unter https://www.identitaet-und-erbe.org/category/veranstaltungen/jahrestagungen-workshops/

ERFOLGREICHE PROMOTIONEN


Bis Oktober 2020 wurden folgende Kollegiat*innen der 1. Kohorte erfolgreich promoviert (in chronologischer Reihenfolge):

Maria Frölich-Kulik (Weimar, assoziiert): 
L
andbahnhöfe. Ressourcen nachhaltiger Landschaftsentwicklung.


Jochen Kibel (Berlin): 
Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit: Kollektivierungsdiskurse und ihre Codes der Verräumlichung.

Bianka Trötschel-Daniels (Weimar): 

Ringen um Recht. Der lange Weg zum Denkmalpflegegesetz der DDR von 1975.


Wolfram Höhne (Weimar): 
Eine Erzählung als Denkmal. Die Methode der narrativen Rekonstruktion am Beispiel des Raumflug-Planetariums „Sigmund Jähn“ in Halle an der Saale.


Konstantin Wächter (Berlin): 
Die Berliner Gemeindesynagogen im Deutschen Kaiserreich. Integration und Selbstbehauptung.


Claudia Ba (Berlin): 

Ikonische Kohärenz. Vom Erben des Kankurang in Senegal und Gambia.

DIE KOLLEGIAT*INNEN STELLEN SICH VOR...
#1 MIT SVENJA HÖNIG UND DARJA JESSE

Mit diesem neuen Format wollen wir Ihnen die Kollegiat*innen des Graduiertenkollegs näher vorstellen und Ihnen einen Einblick in die entstehenden Arbeiten in unserem interdisziplinären Kolleg geben. Immer im Dialog zwischen den beiden Standorten Weimar und Berlin erzählen zwei unserer Doktorand*innen von ihren Forschungen und den Herausforderungen und Erkenntnissen aus dem Promotionsalltag.

Svenja Hönig (Weimar)
Ich habe Kunstgeschichte, Französisch und Denkmalpflege studiert. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Standort Weimar des Grakos schreibe ich meine Dissertation zur "Verhandlung von kulturellem Erbe unter emotionalen Vorzeichen". Neben meinen Forschungsschwerpunkten in Denkmaltheorie (Wertekonzepte und Wertewandel), Denkmalwahrnehmung, Emotionsforschung und Heritage Studies, interessiere ich mich für Stadtforschung, Philosophie und Fotografie.
--> mehr zu Svenja Hönig

Darja Jesse (Berlin)
Nach dem Studium der Kunstgeschichte war ich wissenschaftliche Volontärin in der Abteilung Sammlungen am Deutschen Historischen Museum. Dort befasste ich mich eine Zeit lang mit einem umfassenden Kunstkonvolut aus dem Zweiten Weltkrieg, der German War Art Collection, das ich nun in meiner Dissertation erforsche. Meine Inspiration schöpfe ich (fast) immer aus der Beschäftigung mit Museen und ihren Beständen: sei es für Lehrveranstaltungen, Vorträge, Aufsätze und natürlich die Dissertation selbst. 
--> mehr zu Darja Jesse

1

INSPIRATION

WAS NIMMST DU AN INSPIRATION AUS DEM ÜBERTHEMA "IDENTITÄT UND ERBE" MIT? WELCHE INTERDISZIPLINÄREN FORSCHUNGSANSÄTZE BEEINFLUSSEN DICH?

SH

Für mich liegt die Inspiration aus dem Überthema und ganz konkret dem Überbegriff Erbe darin, den disziplinären Blick aus der Denkmalpflege und über das 'Denkmal' hinaus weiten zu können. Auch wenn Erbe als Konzept und Begriff Konjunktur in der Denkmalpflege hat, liegen doch seine konkreten Zugriffsmöglichkeiten eher außerhalb der Disziplin. So sind interdisziplinäre Forschungsansätze etwa aus Kultur- oder Sozialwissenschaften anregend und grundlegend für meine Arbeit.


DJ
Für mich war die Stellenausschreibung des Kollegs ein Aha-Erlebis. Von da an war mir klar, dass der Komplex "Kulturerbe" den wesentlichen Rahmen für meine Forschung bilden muss. Die NS-konforme Kunst, die im Kern meiner Forschung steht, wurde in Deutschland lange nicht zum Gegenstand der Kunstgeschichte gezählt, sodass Grundlagenforschungen und -debatten zu diesem Themenfeld rar sind. Diskurse zum "schwierigen Erbe", bzw. "difficult heritage" sind für mich daher wichtige Stützen.

2
HERAUSFORDERUNG
WELCHE HERAUSFORDERUNGEN BEGEGNEN DIR?

SH
Ich sehe insbesondere in der eben angesprochenen und fruchtbaren Interdisziplinarität meiner Arbeit und auch der des Grakos eine besondere Herausforderung, die in der Versuchung liegt, alles aus allen Richtungen betrachten zu wollen, wodurch die Fokussierung auf ein Hauptinteresse für mich eine besondere Disziplinierung erfordert. Auf einer allgemeineren Ebene sehe ich die Promotion als solche auch als eine sehr dynamische Lebensphase, die neben dem Schreiben einer Dissertation auch akademische Selbstbehauptung und persönliche Entwicklung bedeutet und so eine stetige und spannende Herausforderung darstellt. 

DJ
Meine derzeitige Herausforderung ist das Konzept "Identität". Das Graduiertenkolleg hat mit seiner Fokussierung auf die Erforschung von identitätsbasierten Erbekonstruktionen ein Alleinstellungsmerkmal. Das ist sehr besonders und aufregend, bedeutet aber auch, dass umfassende Forschungen zu Verflechtungen von Identitäts- und Erbekonzepten außerhalb des Kollegs fehlen. Derzeit organisieren wir aber einen Workshop genau zu diesem Thema, mit dem Ziel, gemeinsam ein analytisches Instrumentarium zum Erfassen solcher Verflechtungen zu erarbeiten.

AKTUELL UND RELEVANT
WELCHE AKTUELLEN DEBATTEN SPIEGELN SICH IN DEINEM THEMA WIDER?

SH
In meiner Beschäftigung mit Emotion spiegeln sich nicht nur aktuelle Diskurse um einen Paradigmenwechsel in den Geisteswissenschaften hin zur wissenschaftlichen Perspektivierung auf und über Emotionen oder das Emotionale. In einem größeren gesellschaftlichen Kontext lassen sich hier Debatten um Wissensproduktion, (Post-)Fakten, Rationalität, Objektivität oder Wissenschaftlichkeit sehen, die im Kern um die Frage kreisen, wie sich unser (gesellschaftliches) Verständnis von etwa Kultur, Wissenschaft oder auch Politik zwischen Subjektivitäts- und Objektivitätsansprüchen verhält und wie sich eine "Erbe-Forschung" hier positionieren kann und möchte.

DJ
Die Phänomene, die ich erforsche sind historisch. Doch das Erstarken des Rechtspopulismus in jüngster Zeit hat auch die Debatte um die Verschränkung von Politik, Kunst und Moral erneut entfacht. Einige Künstler*innen haben ihre Nähe zu rechten Idealen öffentlich ausgesprochen. Mit diesen gesellschaftlichen Veränderungen gehen einige Fragen einher, die auch meine Forschung leiten: Welche Akteur*innen haben die Autorität zu bestimmen, was als Kulturgut gelten kann? Welcher Kunst- und Kulturbegriff dient dabei als Grundlage? Inwiefern spielen moralische Kategorien und Urteile dabei eine Rolle?

WEIMAR VERABSCHIEDET PROF. DR. MICHAEL LÜTHY!

 

Zum 1. Oktober 2020 hat unser Kollegiumsmitglied Michael Lüthy die Bauhaus-Universität Weimar verlassen und ist einem Ruf auf die Professur für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart in der Fachgruppe Kunstwissenschaften-Restaurierung der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart gefolgt. Aus dem Van de Velde-Bau ist er nun in die unmittelbare Nachbarschaft der Weißenhofsiedlung umgezogen. 

Michael Lüthy wurde 2014 auf die Professur Geschichte und Theorie der Kunst an der Fakultät Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar berufen und nahm dann sehr bald nach seinem Stellenantritt an der ersten DFG-Begehung des Einrichtungsantrags des Graduiertenkollegs teil. Die Online-Begehung des Fortsetzungsantrags am 1. Juli dieses Jahres war nun eine seiner vorerst letzten Weimarer Auftritte. Markiert von diesen beiden Schlüsselevents hat das Graduiertenkolleg von seiner aktiven Teilnahme am Kolleg außerordentlich profitiert. Mit seiner Begabung zur präzise formulierten Analyse, der Fähigkeit, die Diskussionen mit neuen Aspekte zu öffnen und mit seinem Wissen und seiner hochschulpolitischen Erfahrung hat er das Kolleg bereichert und wesentlich mitgeprägt. Seine klugen Diskussionsbeiträge im Anschluss an die Weimarer Ringvorlesungen, an denen er regelmäßig teilgenommen hat, werden wir vermissen. Zugleich sind wir froh und dankbar, dass Michael Lüthy dem Graduiertenkolleg nicht ganz den Rücken kehrt, sondern die laufenden Betreuungen der Kollegiat*innen der zweiten Kohorte bis zu deren Abschluss weiterbegleitet.


Wir werden Michael Lüthy vermissen, wünschen ihm aber in Stuttgart alles Gute, viel Freude und Erfolg!

AKTUELLE PUBLIKATIONEN DES KOLLEGS (alphabetisch)


STEFANIE BÜRKLE

Architekturen der Sicherheit

Die Sichtbarkeit der Unsicherheit (ArchSiU) | Architectures of Security – The Visability of Insecurity | Interdisciplinary research project

Raummigration und Tourismus

Verheimaten – Visual Essay 
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.kunst.tu-berlin.de/pages/forschung


SYLVIA BUTENSCHÖN


Die Welt im Garten – Aspekte der Weltkultur vermittelt über historische Gärten

In: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hg.), Historische Gärten und Gesellschaft. Kultur Natur Verantwortung. Schnell Steiner 2020, S. 399-407.

GABRIELE DOLFF-BONEKÄMPER




Valeurs de contemporanéité. Pour une rénovation de la théorie des monuments d'Alois Riegl

In: Revue de l'art Nr 208/2020-2, S. 65-73.
Teilhabe und Mitverantwortung oder: Wer hat eigentlich das Wort in der Denkmalpflege?
In: Die Denkmalpflege,
 wissenschaftliche Zeitschrift der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, 78. Jg., 2020, Heft 1, S. 5–8.

MARTINA LÖW


In welchen Räumen leben wir? Eine raumsoziologisch und kommunikativ konstruktivistische Bestimmung der Raumfiguren Territorialraum, Bahnenraum, Netzwerkraum und Ort

In: J. Reichertz (Hg.): Grenzen der Kommunikation. Kommunikation an den Grenzen. Weilerswist 2020, S. 149-164.

The Re-Figuration of Spaces and Refigured Modernity - Concept and Diagnosis

mit Knoblauch, Hubert. In: Historical Social Research 2020 45 (2): S. 263-292. doi: 10.12759/hsr.45.2020.2.263-292.

STEFANIE SCHÜLER-SPRINGORUM


Vom Wort zur Tat. Das Erbe des Weimarer Antisemitismus

In: Hanno Hochmuth, Martin Sabrow, Tilmann Siebeneichner (Hg.): Weimars Wirkung.Das Nachleben der ersten deutschen Republik, Göttingen 2020.

THEKLA SCHULZ-BRIZE


Beobachtungen zum erdbebenpräventiven Bauen

In: A. Druzynski von Boetticher - A. Wunderwald - P. I. Schneider (Hg.): Von der Kunst, ein Bauwerk zu verstehen, Perspektiven der Bau- und Stadtbaugeschchte von der Antike bis zur Gegenwart, Festschrift für Klaus Rheidt zum 65. Geburtstag, Oppenheim 2020, S. 149-156, Abb. 1-13.
The So-Called Serapeion in Ephesos. First Results of the Building Research

In: D. Schowalter - S.J. Friesen - S. Ladstätter - C. Thomas (Hg.), Religion in Ephesos Reconsidered, Archaeology of Spaces, Structures, and Objects, Leiden/Boston 2020, S. 41-61, Abb. 2.1-2.24.

SUSANNE HAUSER


Kunst, Kultur und Stadt. Berlin nach 1989. Eine Skizze

In: Birgit Eusterschulte, Susanne Hauser, Christian Krüger, Heimo Lattner, Annette Maechtel, Judith Siegmund und Ildikó Szantó (Hg.): Neuverhandlungn von Kunst. Diskurse und Praktiken seit 1990 am Beispiel Berlin, Bielefeld 2020, S. 35-53.

MARK ESCHERICH

 
Large-scale heritage. A Conservation Perspective on Late Modernist Housing
In: Maren Harnack, Natalie Heger und Matthias Brunner (Hg.), Adaptive Re-Use. Strategies for Post-War Modernist Housing, Berlin 2020, S. 27–36.
Halle‐Neustadt als städtebauliches Denkmal. Überlegungen zu Erhaltungswürdigkeit und ‐möglichkeit im Rahmen eines universitären Lehrprojekts

In: Peer Pasternack (Hg.): Kein Streitfall mehr? Halle‐Neustadt fünf Jahre nach dem Jubiläum, Halle (Saale) 2019, S. 205–218.

HANS-RUDOLF MEIER


Identität, Schutz und Sinn – gegen die Identitären

In: Reinhard Kren / Monika Leisch-Kiesl (Hg.), Kultur – Erbe – Ethik. „Heritage“ im Wandel gesellschaftlicher Orientierung. Festschrift für Wilfried Lipp, Bielefeld 2020, S. 407–417.
Blick zurück in die Zukunft
In: Winfried Speitkamp / Claudia Weinreich (Hg.): Idee. Inhalt. Form. Beiträge zur Gestaltung der Gegenwart, Weimar 2019, S. 33–36.


BERNHARD SIEGERT

Untergang eines Dampfbootes. Robert Carricks, William Suhrs, David Bulls und J.M.W. Turners "Rockets and Blue lights" (1840-2003)
In: Texte zur Kunst 29, 2019, Heft 114, S. 30-49.
The object and The collective
I
n: Jörg Dünne, Kathrin Fehringer, Kristina Kuhn, Wolfgang Struck (Hg.), Cultural Techniques. Assembling Spaces, Texts & Collectives. Berlin/Boston 2020, S. 131-140.

INES WEIZMAN

Dust and Data. Traces of the Bauhaus across 100 Years
Hg: Spector Books, Leipzig 2019.
Dissidence through Architecture/ Documentary Architecture
Disidencia a Través de la Arquitectura/ Arquitectura Documental (span.), ARQ Editiones, Santiago de Chile 2020.

SYBILLE FRANK

Urban Fallism. Monuments, iconoclasm and activism
mit 
Mirjana Ristic. In: Urban Fallism. Monuments, iconoclasm and activism, Special Feature of "City. Analysis of Urban Change, Theory, Action", Sybille Frank und Mirjana Ristic (Hg.), Vol. 24 (4), S. 552–564. Urban Heritage in Divided Cities. Contested Pasts. Key Issues in Cultural Heritage Series
mit Mirjana Ristic. In: William Logan und Laurajane Smith (Hg.), London/New York 2020.


NIKOLAI ROSKAMM

Learning from Delhi? Subaltern commons
mit Gesa Königstein. In: GAM.16 Grazer Architecture Magazin: gewohnt: un/common 2020, S. 102–119. 

Die Stadt der Dinge

In: R. Bürgin und M. Kurath (Hg.), Planung ist unsichtbar: Planungssoziologie zwischen relationaler Design- und Akteur Netzwerk Theorie (ANT). Bielefeld 2019, S. 81-94.

GERHARD VINKEN


Palermo oder Überleben als Erinnern
In: Kren, Reinhard/Leisch-Kiesl, Monika (Hrsg.), Kultur – Erbe – Ethik. "Heritage" im Wandel gesellschaftlicher Orientierungen. Festschrift für Wilfried Lipp (Linzer Beiträge zur Kunstwissenschaft und Philosophie 12), Bielefeld 2020, S. 349–361.
Die Räume des Denkmals. ›Bildmacht‹ als Ergebnis räumlicher Praktiken
In: Henner von Hesberg, Jürgen Kunow, Thomas Otten (Hrsg.), Die Bildmacht des Denkmals - Ikonisierung und Erleben archäologischer Denkmäler im Stadtbild (= Archäologisches Gedächtnis der Städte, Schriftenreihe des Arbeitskreises Bodendenkmäler der Fritz Thyssen Stiftung, Band 5), Regensburg 2020, S. 145-157.

Weitere Informatione zu früheren Publikatonen des Kollegiums und der Kollegiat*innen finden Sie auch unter https://www.identitaet-und-erbe.org/category/publikationen/

Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Denkmalpflege
DFG-Graduiertenkolleg 2227 »Identität und Erbe«
Hardenbergstr. 40a, 10623 Berlin

Sitz:
Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 Berlin | BH-A 338
+49 (0)30 314-25385
simone.bogner@tu-berlin.de
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