Allen Freunden, Interessenten und Unterstützer:innen wünscht das Graduiertenkolleg „Identität und Erbe” ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr! Noch im vergangenen Jahr erreichte uns die Nachricht, dass die Dissertation „National Theatre. Architecture of Soviet Modernisation and Nation Building“ von Oxana Gourinovitch (Betreuerin: Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper, Technische Universität Berlin, Institut für Stadt- und Regionalplanung) den Tiburtius-Preis 2021 der Berliner Hochschulen erhielt. Herzliche Gratulation! Der erste Vortrag unserer Ringvorlesung findet 2022 im digitalen Format statt. Zu Gast ist:

ALEXANDRA STAUB (PENNSYLVANIA, USA): WESSEN ARCHITEKTUR? WESSEN IDENTITÄT? ETHIK UND STAKEHOLDER-THEORY ALS RAHMENBEDINGUNGEN FÜR DIE ARCHITEKTONISCHE PRODUKTION

Ringvorlesung am 11. Januar 2022 | 18:30 Uhr | Videokonferenz

Kulturelle Produktion und gebaute Umwelt befördern einander. Zugleich ist die Definition, was als „Kultur“ anzusehen sei, in den letzten Jahren zunehmend umstritten. Trotz der aktuellen gesellschaftlichen Probleme, wie wirtschaftlicher Ungleichheit und sozialer Intoleranz, befassen sich nur wenige Architekt:innen und Planer:innen damit, wie diese kulturellen Paradigmen mit der Produktion der gebauten Umwelt zusammenhängen und welche Rolle sie als Autor:innen in diesem Prozess spielen.
Anhand von zwei Beispielen – dem Bank of America Hochhaus in New York und dem Wohnungsbauprogramm der 1950er Jahre in der BRD – wird in diesem Vortrag die kulturelle Produktion mit Hilfe der Stakeholder-Theorie untersucht, um den Prozess und die Folgen des Entwerfens bewerten zu können. Die Stakeholder-Theorie wurde erstmals in den 1980er Jahren von R. Edward Freedman als Management-Modell konzipiert. Sie ermöglicht eine detailreiche Untersuchung der Wechselbeziehungen zwischen architektonischen Produktionspraktiken und den sozialen wie kulturellen Bedürfnissen. Mit Hilfe dieser Theorie können Alternativen zu den aktuellen Produktionssystemen entworfen werden.

Zugangslink (Zoom-Plattform):
Meeting-ID: 631 5570 3405, Kenncode: 242219,  Telefoneinwahl: +496971049922 / +496950502596
https://tu-berlin.zoom.us/j/63155703405?pwd=Wk5JV3VhcldleHNxdDNrL3BCOWZCZz09

Alexandra Staub ist Professorin für Architektur an der Penn State University und Mitglied des dortigen Rock Ethics Institute. Sie forscht zu der Fragestellung, wie die gebaute Umwelt unser Verständnis von Kultur prägt und vice versa. Dabei widmet sie sich weniger den Resultaten des Bauens, sondern vielmehr den Wegen, auf denen diese erreicht werden. Sie untersucht Entwurfsprozesse und deren soziale Auswirkungen; die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit von Architektur und urbanen Systemen; das Verständnis von privatem und öffentlichem Raum; die Ethiken des Bauens als eine Fragen von Machtverhältnissen und Ermächtigung sowie die gender- und klassenspezifischen Ansprüche an die Nutzung von Räumen.
Nach ihrem Bachelor-Abschluss am Barnard College in New York schloss Alexandra Staub ihr Architekturstudium an der Universität der Künste in Berlin 1991 ab. Sie promovierte an der Brandenburgischen Universität in Cottbus. Zu ihren Veröffentlichungen zählen: Conflicted Identities: Housing and the Politics of Cultural Representation (2015), The Routledge Companion to Modernity, Space, and Gender (2018) sowie zahlreiche Aufsätze und Rezensionen. Ihre aktuelle Arbeit widmet sie den Wechselbeziehungen von Architektur und Raumplanung, Ethik, Stakeholder Theorie und der Frage nach sozialer Gerechtigkeit.

Weiterhin sind in unserer Ringvorlesung im Wintersemester 2021/22 zu Gast:
Niloufar Tajeri (Erfurt, 18.1.) | Stephanie Herold (Berlin, 25.1.) | Zvi Efrat (Weimar, 1.2.) | Rasmus Greiner (Berlin, 8.2.) | Felix Ackermann (Weimar, 15.2.) Die Vorträge finden an den Standorten des Kollegs in Weimar, Berlin, Dessau und Erfurt oder im digitalen Format statt. Zudem können sie in unserem Podcast nachgehört werden. Weitere Informationen unter: https://www.identitaet-und-erbe.org/category/veranstaltungen/semestertermine/

 

VERANSTALTUNGSREIHE „DEBATING HERITAGE“

Unter dem Titel „Schwierige Partnerschaften“ veranstaltet das International Heritage-Zentrum der Bauhaus-Universität Weimar am 13.Januar 2022 um 19 Uhr eine Diskussionsrunde über die Chancen und Risiken internationaler Forschungskooperationen. Auf dem Podium wird das Graduiertenkolleg durch Prof. Daniela Zupan, Dr. Oxana Gourinovitch und Marcell Hajdu vertreten. Weitere Informationen unter:  www.uni-weimar.de/heritage

DFG-Graduiertenkolleg 2227 »Identität und Erbe«
 
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Architektur und Urbanistik
 
Wissenschaftliche Koordination:
Dr. Wolfram Höhne
99423 Weimar, Marienstr. 9 (Raum 105)
Tel. +49 (0) 3643 - 583139
wolfram.hoehne@uni-weimar.de
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