Dienstag, 22.06.2021 | 18.30 Uhr Stefan Berger (Bochum): Erinnerung an Industrialisierung und Deindustrialisierung im globalen Vergleich – Industriekultur und ihre Erzählungen
Deindustrialisierungsprozesse haben in der ganzen Welt zur Entstehung von Erinnerungslandschaften geführt, die allerdings an unterschiedlichen Orten sehr divers gestaltet sind. Der Beitrag schlägt eine Typologisierung von Deindustrialisierungserfahrungen in globaler Perspektive vor und versucht diese in Verbindung zu setzen mit jeweiligen Erinnerungsregimes. Dabei bedient er sich der Theorie der agonalen Erinnerung (Hansen/ Bull 2016) und argumentiert, dass, je nach Deindustrialisierungserfahrung, antagonistisches, kosmopolitisches und agonales Erinnern in postindustriellen Räumen vorherrscht.
Stefan Berger ist Professor für Sozialgeschichte und Direktor des Instituts für soziale Bewegungen an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist außerdem Vorstandsvorsitzender der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets und Honorary Professor an der Cardiff University in Großbritannien. Er forscht zur Geschichte von Arbeiterbewegungen, der Geschichte des Nationalismus, Historiographiegeschichte, historischer Theorie, Erinnerungsgeschichte und Deindustrialisierungsgeschichte. Letztere versucht er mit Erinnerungsgeschichte und der Geschichte sozialer Bewegungen zu verbinden.
Um online an der Vorlesungsreihe teilzunehmen, senden Sie bitte eine Email an: anmeldung@identitaet-und-erbe.org. Sie erhalten dann den Zugangslink zur Videokonferenz (Plattform Zoom), unter dem Sie alle Ringvorlesungen des Sommersemesters verfolgen können. Zudem können im Audio-Archiv des Graduiertenkollegs viele Vorträge der seit 2016 stattfindenden Reihe nachgehört werden. |