Aine Ryan
Kurzvita
- seit 2016 / Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Architektur an der Technischen Universität Berlin (Fachgebiet Habitat Unit, Prof. Philipp Misselwitz)
- seit 2009 / Programme Manager und seit 2013 / Project Curator am ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory Berlin
- 2003-2010 / Dozentin für Städtebau Theorie und für Städtebau Entwurfsstudio, University College Dublin.
- 1997-2013 / in der Architektur-, Städtebau und Planungspraxis tätig
- 2004-2006 / Studium Master of Spatial Planning, Dublin Institute of Technology
- 1999-2001 / Studium Master of Architecture (Städtebau Forschung), University Collage Dublin
- 1991-1997 / Studium Bachelor of Architecture, University College Dublin
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Architektur und Urbanistik
DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“
D-99421 Weimar
Sitz: Prellerhaus | 3. OG | Raum 303
Geschwister-Scholl-Str. 6 | D-99423 Weimar
aine.ryan@uni-weimar.de
Mapping the Irish Handball Alley to Reveal a Rural Spatial Logic
MAPPING THE IRISH HANDBALL ALLEY TO REVEAL A RURAL SPATIAL LOGIC in unserem Kolleg. Ab dem 15.12.2021 tritt sie eine Stelle als Mitarbeiterin der Bauhaus-Universität Weimar im Graduiertenkolleg „Identität und Erbe“ an.
In meinem Promotionsvorhaben beschreibe ich etwas, das ich als die „räumlichen Weisen“ des Alltagslebens in ländlichen Landschaften bezeichne. Meine Kindheitserfahrungen im ländlichen Raum in Irland und meine berufliche Erfahrung in der Architektur- und Raumplanungspraxis haben mich zur Schlussfolgerung gebracht, dass die räumliche Dimension des alltäglichen Lebens außerhalb städtischer Siedlungen von den professionellen Konzepten, dem Vokabular und den Instrumenten, mit denen der ländliche Raum geplant und entwickelt wird, nicht ausreichend erfasst wird.
Bei dem Versuch, diese räumliche Dimension zu beschreiben, werden Theorien aus der Geografie, Archäologie, Anthropologie und Landschaftsforschung anhand einer detaillierten Fallstudie illustriert und erweitert. Der zentrale theoretische Strang verbindet Debatten über gewöhnliche Landschaft – im Gegensatz zu geplanter Landschaft – routinemäßige Alltagspraxis und traditionellen Bauten, wobei die Aspekte der Erfahrung, Bewegung und Verkörperung betont werden. Die daraus vorgeschlagenen räumlichen Phänomene und Merkmale bilden die Grundlage für eine interpretative Analyse von 450 Beispielen eines traditionellen Ballcourt-Bautyps, der überall in Irland zu finden ist und über mehrere hundert Jahre hinweg als multifunktionaler sozialer Raum genutzt wurde.*
In einem zweiten theoretischen Strang wird das intuitive oder präreflexive sozial-kollektive Raumwissen, das die Alltagserfahrung der Bewohner:innen mit der Landschaft bestimmt, als Erbe diskutiert; ein Erbe das nicht nur von Generation zu Generation weitergegeben wird, sondern auch die Erinnerung an die Vergangenheit prägt.
*Ballplätze, auch „Handball-Alley“ genannt, werden in Irland als indigene Bauten verstanden und waren dort spätestens ab Mitte des 17. Jahrhunderts und bis in die späten 1960er Jahre weit verbreitet. Die erste Dokumentation dieser inzwischen vergessenen und verfallenen Bauten (von der Forscherin erstellt, siehe www.irishhandballalley.ie) zeigte, dass sie unter anderem auch Orte sozialer Zusammenkunft und politischen Widerstands waren, die an ganz bestimmten Orten errichtet wurden und architektonische Variationen aufweisen, die Verbindungen sowohl zu geografischen Regionen wie auch zur Kolonialgeschichte erkennen lassen.
Veröffentlichungen
- Mobilising the Periphery – Incubator for Urban Innovation, The Aedes Metropolitan Laboratory Berlin, 2019 (Editor)
- Craftsmanship in the Digital Age – Architecture – Values and Digital Fabrication, The Aedes Metropolitan Laboratory Berlin, 2018 (Editor)
- Irish Handball Alley, in: H. Campbell and R. Loeber, eds., Volume IV, Art and Architecture of Ireland 1600-2000, Yale University Press. 2014
- Irish Handball Alley, in: F.H. Aalen, K. Whelan and M. Stout, eds., Atlas of Rural Irish Landscape, Cork University Press. 2011
- Irish Planning Practice and a Response to Cultural Diversity, Journal of Irish Urban Studies, (2) 2006