Susanne Hauser (Berlin): Entwurf und Ort – Entwerfen als lokalisierter Prozess
Mein Vortrag befasst sich mit dem Entwerfen als lokalem Prozess. Dieses Thema ist ein Versuch, es mit zwei Gegenständen zugleich aufzunehmen: mit der Beschreibung jenes analytischen, projektiven und synthetisierenden Vorgehens, das im Kern der Architektur wie aller Gestaltungsvorgänge steht, und mit dem Konzept des Ortes, das in den letzten Jahrzehnten angesichts von Migration, Globalisierungsprozessen und technologischen Entwicklungen immer wieder Gegenstand von Vergewisserungen war. Beide Konzepte werde ich recht abstrakt abhandeln – allerdings in der Überzeugung, dass diese Art der Abstraktion in der Lage ist, Perspektiven auf geografisch und politisch konkrete Situationen zu werfen.
Susanne Hauser ist seit 2005 Professorin für Kunst- und Kulturgeschichte im Studiengang Architektur an der UdK. Sie wurde 1989 promoviert („Der Blick auf die Stadt“, Berlin 1990) und habilitierte sich nach Forschungsaufenthalten in den USA und in Frankreich 1999 mit einer Untersuchung von Entwürfen für die Umgestaltung von Industriebrachen („Metamorphosen des Abfalls“, Frankfurt/New York 2001). 1995/96 war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, danach von 1996 bis 1999 Habilitationsstipendiatin der DFG. Von 2000 bis 2003 lehrte sie als Gastprofessorin für Landschaftsästhetik an der Universität Kassel und hatte anschließend bis zu ihrer Berufung an die UdK die Professur und Leitung des Instituts für Kunst- und Kulturwissenschaften an der Fakultät für Architektur der TU Graz inne. Seit 2010 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL). Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind kulturwissenschaftliche Architekturforschung sowie die Geschichte und Theorie der Stadt und der Landschaft.